Einleitung: Medien und Freizeitgestaltung von Jugendlichen
 

Lebenswelten von Jugendlichen sind Medienwelten, behauptete der Medienpädagoge Dieter Baacke (vgl. Dieter Baacke/Uwe Sander/Ralf Vollbrecht 1990) bereits Anfang der 90er Jahre. Medien wie Zeitungen, Radio, CD-Player und Fernsehen sind ganz selbstverständlich in den Alltag von Jugendlichen integriert. Zudem haben Jugendliche und junge Erwachsene gegenüber den neuen Medienangeboten (Multimedia-Anwendungen, Internet, etc.) wenig Vorbehalte und nehmen sie in ihre Erlebnis-, Gestaltungs- und Informationswelt schnell auf (vgl. Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung und Forschungsförderung, Medienerziehung in der Schule. , Heft 44, 1995, S. 5). Fest steht, dass Medien Bestandteil jugendlicher Freizeitaktivitäten sind. Es ist allerdings zu fragen,

  • in welchem Umfang,
  • in welcher Form Medien das Freizeitverhalten und die Freizeitgestaltung von Jugendlichen in der Bundesrepublik beeinflussen und prägen und
  • welche sozio-kulturellen und individuellen Faktoren bei der Mediennutzung und Freizeitgestaltung von Jugendlichen eine Rolle spielen.

Um einer Beantwortung dieser Fragestellungen näher zu kommen, ist es einerseits notwendig begrifflich zu klären, was als Freizeit zu bezeichnen ist und wieviel Freizeit insbesondere Jugendliche zur Verfügung haben. Andererseits muss verdeutlicht werden, womit sich Jugendliche generell in ihrer freien Zeit beschäftigen, um dann die Nutzung einzelner Medien und ihre Bedeutung für die Freizeitgestaltung von weiblichen und männlichen Jugendlichen z.B. (mit unterschiedlicher Bildung) herausstellen.

Die Mediennutzung in der Freizeit stellt eine wichtige Aufgabe für die Medienerziehung in der Schule und in der außerschulischen Jugendarbeit dar. Sie kann einen Beitrag dazu leisten, dass Jugendliche Medien nicht nur zur Berieselung und Ablenkung verwenden, sondern lernen, Medien kompetent, kreativ und für ihre Zwecke zu nutzen. In den Lehrplänen Sek. II Sozialwissenschaften (vgl. Ministerium für Schule und Weiterbildung, Wissenschaft und Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen 1999, S. 30f.) ist der analytische und produktiv-gestaltende Umgang mit Neuen Medien als eigenes Methodenfeld ausgewiesen. Wie? - Das soll im Folgenden dargestellt werden.

Die Sachanalyse dient der Einführung in die Thematik und gibt einen Überblick über mögliche Problemstellungen. Die einzelnen Kapitel enthalten jeweils Hypothesen, die sich mit dem Datensatz aus der Untersuchung von Elmar Lange (vgl. Lange, Elmar, 1997), der auf der CD-Rom "forschen mit GrafStat" gespeichert ist, überprüfen lassen. Natürlich können auch eigene Hypothesen entwickelt werden; dafür muss dann allerdings auch ein eigener Fragebogen erstellt und eine eigene Befragung durchgeführt werden. Nähere Hinweise dazu finden sich im Handbuch zu GrafStat. Die aufgeführten Statistiken können neben ihrem Informationsgehalt auch als Beispiele zur Entwicklung von Items für eigene Befragungen dienen.

Die Planungshinweise erläutern den Einsatz von GrafStat im Rahmen einer Reihe über das Freizeitverhalten von Jugendlichen und bieten Vorschläge für den Einsatz der Materialien. Die Unterrichtsmaterialien stellen eine didaktisch aufbereitete Sammlung dar, die bestimmte Problemlagen der Thematik Freizeit unterrichtlich bearbeitbar werden lässt. Eine eigene Schwerpunktsetzung des Lehrers/der Lehrerin ist möglich und sinnvoll.