M 07.01 Pro und Contra: Einwanderungsland Deutschland?
 


"Deutschland soll kein Einwanderungsland werden!"

Deutschland ist auf Grund seines hohen sozialen Standards seit Jahren bevorzugtes Ziel von Einwanderern aus der ganzen Welt. Mit einem Ausländeranteil von 9 Prozent der Bevölkerung einschließlich der Unionsbürger nimmt es inzwischen einen Spitzenplatz ein. Die Zahl der hier lebenden Ausländer hat sich zwischen 1972 und 1998 von 3,5 Millionen auf 7,3 Millionen mehr als verdoppelt, die Zahl der sozialversicherungspflichtig beschäftigten Ausländer ist dagegen in dieser Zeit von 2,3 Millionen auf 2,0 Millionen gesunken. In den kommenden Jahren ist vor allem durch die Osterweiterung der EU mit weiterer Zuwanderung - insbesondere auf Grund von Arbeitsmigration - zu rechnen. Dennoch ist Deutschland kein klassisches Einwanderungsland und soll auch künftig nicht zum Einwanderungsland werden. Ziel des am 4. Juli 2000 vom Kabinett beschlossenen bayerischen Gesamtkonzepts ist eine Steuerung und Begrenzung der insgesamt zu hohen Gesamtzuwanderung nach Deutschland.

Aus: Beckstein, Günther (Bayerischer Innenminister): Wieviel Zuwanderung braucht Deutschland? In: http://www.konservativ.de/epoche/145/epo145b.htm (download vom 01.12.2000)

"Ohne massive Zuwanderung sinkt unser Lebensstandard!"

Deutschland muss nach Ansicht der Uno viele ausländische Arbeitskräfte ins Land holen, wenn es seinen Lebensstandard halten will. Das geht aus einem Bericht des Bevölkerungsprogramms der Vereinten Nationen (UNFPA) hervor. Die Untersuchung sagt den Bundesbürgern auf Dauer starke wirtschaftliche Einbußen voraus, wenn Deutschland sein Arbeitskräfte-Potenzial nicht langfristig durch Zufluss aus anderen Ländern ausbaut. Nur mit diesem Einwandererstrom könnte Deutschland das Verhältnis zwischen Arbeitskräften und Ruheständlern wie derzeit bei vier zu eins halten. Die Bundesrepublik benötige pro Jahr eine halbe Million Zuwanderer, um die niedrige Geburtenrate auszugleichen, heißt es in dem Bericht. Nach der Uno-Prognose wird die Bevölkerung hier zu Lande in 25 Jahren um 14 Millionen Menschen abnehmen. Mit den Arbeitskräften sieht die Weltorganisation auch den deutschen Wohlstand schwinden. Um das wachsende Heer der Rentner angemessen finanziell zu unterhalten, wären nach Uno-Einschätzung sogar 3,4 Millionen Immigranten pro Jahr notwendig.

Aus: Ohne massive Zuwanderung sinkt Lebensstandard! In: http://www.spiegel.de/wirtschaft/politik/0,1518,70122,00.html (download vom 01.12.2000)

Arbeitshinweise:

1. Vergleiche die Inhalte der beiden Texte! Was sind ihre Hauptaussagen?
2. Welche Gründe werden für die jeweiligen Positionen vorgebracht?
3. Welche Auffassung haltt ihr aufgrund Eures bisherigen Wissens für vertretbar?
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