M 09.06 Asylsuchende und -berechtigte
 


Zwischen Ende der 80er Jahre und Mitte 1993 reisten verstärkt Menschen als Asylsuchende in das frühere Bundesgebiet bzw. nach Deutschland ein. Im früheren Bundesgebiet waren es 1980 fast 108 000; danach ging die Zahl auf etwa 20 000 im Jahr 1983 zurück, stieg dann aber - vom Jahr 1987 abgesehen - Jahr für Jahr an. Mit 438 200 erreichte die Zahl der Asylsuchenden in Deutschland 1992 ihren bisher höchsten Stand. Als Folge der jeweils Mitte 1993 in Kraft getretenen Änderung von Artikel 16 des Grundgesetzes sowie der hiervon ausgehenden asylverfahrensrechtlichen Neuregelungen sank die Zahl der Asylsuchenden 1993 auf 322 600. Dieser Rückgang setzte sich in den folgenden Jahren fort. Im Jahr 1997 stellten 104 400 ausländische Staatsangehörige und damit 12 000 weniger als 1996 (116 400) einen Asylantrag in Deutschland.

Der Anteil der als Asylberechtigte anerkannten Asylsuchenden unterliegt immer wieder Schwankungen. So sank er im Zeitraum 1985/93 - das Jahr 1991 ausgenommen - von 29 auf rund 3 % und stieg dann auf 9 % (1995). Seitdem ist wieder ein Rückgang der Anerkennungsquote zu beobachten. Im Jahr 1997 lag die Anerkennungsquote bei knapp 5% der in diesem Jahr entschiedenen Anträge.

Aus: Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Datenreport 1999. Zahlen und Fakten über die Bundesrepublik Deutschland. Bonn 2000. S. 49.

Arbeitshinweise:

1. Vergleiche die Zahl der Asylsuchenden mit dem Anteil der als asylberechtigt anerkannten Flüchtlinge!
2. Wie beurteilt ihr die Anerkennungsquote v.a. in Hinblick auf Eure Ergebnisse, die Ihr bei der Recherche über die Probleme in den Hauptherkunftsländern gewonnen habt? Worauf ist der Rückgang der Asylanträge und der Anerkennungsquote zurückzuführen? Vgl. auch die anderen Materialien.
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