M 07.30 Nationaldemokratische Partei Deutschlands (NPD)
 


Die Nationaldemokratische Partei Deutschlands (NDP) entstand 1964 als Sammelbecken verschiedener rechter und nationalistisch gefärbter Gruppierungen. Die in der Tradition des Deutschnationalismus stehende NPD beklagt das mangelnde Nationalgefühl, die ausländische Zuwanderung und die "allgemeine Zersetzung" des Volkes durch liberales und marxistisches Gedankengut. Erreichte die NPD bei der Bundestagswahl 1965 lediglich 2 Prozent der Stimmen, so schnellte ihr Stimmenanteil in den kommenden Jahren (1966 bis 1968) kräftig in die Höhe (bis zu 9,8 Prozent bei der baden-württembergischen Landtagswahl im Frühjahr 1968).

Ihr Aufstieg wurde weitgehend ausgelöst durch die wirtschaftliche Rezession, die Wiederentdeckung nationalen Gedankengutes und die "Große Koalition", der keine starke parlamentarische Opposition gegenüberstand. Vor allem das Ausland malte das Gespenst eines neuen deutschen Nationalismus an die Wand. Die ökonomische Aufwärtsentwicklung, innerparteiliche Zwistigkeiten und die öffentliche Stigmatisierunals "neonazistisch" ließen die NPD, nachdem sie 1969 den Einzug in den Bundestag mit 4,3 Prozent der Stimmen knapp verfehlt hatte, wieder zu einer Splitterpartei schrumpfen (Bundestagswahl 1987: 0,6 Prozent). Dem Versuch, durch Wahlbündnisse mit der 1987 gegründeten Partei des Münchener Verlegers Gerhard Frey (Deutsche Volksunion - Liste D) aus der Talsole herauszukommen, war nicht zuletzt durch die Konkurrenz der REP kein durchschlagender Erfolg beschieden, so daß die Partei mit etwa 4500 Mitgliedern (Ende 1994) ein Schattendasein fristet.

aus: Informationen zur politischen Bildung: Parteiendemokratie. Heft 207, überarb. Neuauflage 1996

Bei der Bundestagswahl 1998 gewannen die rechtsradikalen Parteien (Republikaner, DVU und NPD) insgesamt 3,3 % der Stimmen, 0,3 Prozent davon die NPD. Dies war seit 1969 das beste Ergebnis bei einer Bundestagswahl. Besonders hohe Stimmanteile erzielten sie bei den jungen Wähler/innen (7,3 % bei den 18-24jährigen), vor allem in Ostdeutschland (12,7 % bei den 18-24jährigen).
Seit 2000 läuft beim Bundesverfassungsgericht ein Verfahren zum Verbot der NPD wegen Verfassungsfeindlichkeit. (Die Autoren)

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