Die Wählerbefragung läßt sich auch als Telefonumfrage durchführen. Jugendliche neigen dazu, diese Art der Befragung wenig interessant zu finden, da der Befragte nicht sichtbar ist (Die Mehrkosten halten sich in Grenzen, dürften als Argument nicht ins Gewicht fallen, wenn man die Ergebnisse z.B. einer Zeitung zur Veröffentlcihung anbietet). Eine solche Art der Befragung hat gegenüber der Straßenbefragung jedoch den Vorteil, daß auf die Zufälligkeit der Stichprobenauswahl und damit auf die Repräsentativität der Daten größere Sorgfalt verwandt werden kann.
Die hierzu benötigte Auswahl von zufällig gezogenen Telefonnummern aus dem jeweiligen Wahlkreis läßt sich mit Hilfe aktueller elektronischer Datenbanken, die auf CD-Rom vom Handel zur Verfügung gestellt werden, durchführen (Zu beachten ist, daß die CD eine Datenausgabe z.B. als ASCII-Datei erlaubt). Mit Hilfe dieser CD-Rom läßt sich die Arbeit wesentlich erleichtern. Wer über diese technische Möglichkeit nicht verfügt, kann die Stichprobenziehung auch mit Hilfe des Telefonbuches "von Hand" durchführen. Dies ist allerdings weit aufwendiger, könnte aber aus didaktischen Überlegungen durchaus für sinnvoll erachtet werden, da hier den Schülerinnen und Schülern deutlich gemacht werden kann, wie der Vorgang der Stichprobenziehung aussieht und wie aufwendig er sein kann, wenn er von Hand durchgeführt wird.
Wer Interesse an dieser Vorgehensweise hat, dem können wir ein kleines Computerprogramm zur Verfügung stellen, das die Arbeit der Stichprobenziehung etwas erleichtert.
Folgende Schritte sind zu beachten:
- Es ist zu prüfen, inwieweit die geographische Grenze des Wahlkreises mit den Telefonnummern (Vorwahlbezirken) übereinstimmen.
- Die Größe der benötigten Stichprobe ist festzulegen, wobei die Anzahl der zufällig ausgewählten Telefonnummern ca. doppelt so groß sein sollte, wie die dann tatsächlich benötigte Stichprobengröße (wegen des zu erwartenden Schwundes).
- Es ist mit Hilfe der Datenbank zu klären, wie Telefonnummern von Behörden, Geschäftshäusern, Praxen (Ärzte, Rechtsanwälte, Steuerberater etc.) ausgefiltert werden können.
- Die Ziehung der Zufallsstichprobe mit Hilfe der CD-ROM sollte auch Schülern verständlich gemacht werden, wenngleich sie doch in der Regie des Lehrers liegen sollte.
- Verteilung der Telefonnummern auf die befragenden Schülerinnen und Schüler. Hierbei sollte eine Reserve zurückgehalten werden für den Fall, daß hier und da hohe Verweigerungen oder Fehlerquoten sich herausgestellt haben.