Wahlprognose für den Wahlkreis 319
Umfrage Dresdner Schüler im Wahlkreis 319

Das Wahlprognosefieber ging auch Dresdner Schülern nicht vorüber. Einen knappen CDU-Vorteil trotz deutlichen Trends "zur SPD beziehungsweise einer rot-grünen Koalition" haben 50 Schüler des Pestalozzi-Gymnasiums bei einer Umfrage im Dresdner Wahlkreis 319 ausgemacht.

Die 12-Klässler befragten vom 15. bis zum 21. September 300 Passanten in den Ortsämtern Pieschen, Neustadt, Klotzsche, Cotta und Altstadt zu ihrer Stimmabgabe bei der Bundestagswahl 1994 und den Wahlabsichten am kommenden Sonntag. Demnach würde sich die SPD gegenüber 1994 um über 17 Punkte auf 28,6 Prozent, die Grünen um fast sieben Punkte auf 13,4 Prozent verbessern. Gemeinsam würden Rot und Grün damit 42,0 Prozent erreichen, gegenüber 33,9 Prozent, die CDU und FDP auf sich vereinigen. Nach der Schülerumfrage käme die CDU auf 30,8 Prozent (1994: 38,3), die FDP auf 3,1 Prozent (1994: 4,0), die PDS auf 16,5 Prozent (1994: 11,2), die Republikaner auf 3,6 Prozent (1994: 0,4) und alle anderen Parteien auf 4,0 Prozent (1994: 2,4).

Wie die "großen" Meinungsforscher haben sich die Gymnasiasten um eine statistische Bereinigung ihrer Fragebögen nach Geschlecht und Alter bemüht. Sie siebten dadurch 50 Bögen aus. Trotzdem, darüber ist sich auch Projektleiter, Gemeinschaftskundelehrer Haiko Thieme, klar, ist die Unfrage kaum repräsentativ. Die Meßtoleranzen liegen zwischen zwei und fünf Prozent, zudem erscheint auch Thieme das Ergebnis der Grünen verdächtig hoch. "Da wurden wohl ein paar Fragebögen zuviel in der Neustadt ausgefüllt", mutmaßt er.

Die Meinungsforschung am Pestalozzi-Gymnasium hat mit den Bürgermeisterwahlen 1994 in Dresden begonnen und ist ein gemeinsames Projekt mit einer Essener Partnerschule, der Bundeszentrale für politische Bildung und der Uni Münster. Hw

Dresdner Neueste Nachrichten vom 25.09.1998

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