Sonntagsfrage
Frage: Wenn am Sonntag Bundestagswahl wäre, welcher Partei würden Sie dann ihre Stimme geben?
Die SPD erreicht mit 47,6% deutlich die Mehrheit vor der CDU mit 39%. Die FDP sackt auf 2,8% ab und erreicht im Wahlkreis Steinfurt II nicht einmal mehr die 5%-Hürde. Die Grünen erzielen mit 7,8% ein leichtes Plus und lösen die FDP als sog. "Dritte Kraft" ab. SPD und Grüne verfügen hier über eine komfortable Mehrheit.
Für alle Parteien setzt sich im Wahlkreis Steinfurt II die Entwicklung von 1990 über 1994 nun auch 1998 fort: SPD und Grüne legen zu, CDU und FDP verlieren Wähler. REP und PDS spielen im Wahlkreis Steinfurt II keine Rolle. Allerdings haben wir die Vermutung, dass sich die Wähler radikaler Parteien im direkten Gespräch bzw. Telefoninterviews nicht gerne "outen". Professionelle Umfragen machen ganz ähnliche Erfahrungen, verfügen aber über statistische Möglichkeiten, dieses Verhalten nachträglich auszugleichen. Der Anteil noch unentschlossener Wähler bzw. solcher Personen, die auf diese Frage nicht antworten wollten, liegt bei 15,7 %.
Es wurde zwar nach der Stimme für eine Partei gefragt, aber wir gehen davon aus, dass damit - vor allem bei der doch recht großen Differenz zwischen SPD und CDU - auch die Entscheidung über das Direktmandat in diesem Wahlkreis feststeht.
Bundesvergleich: Infratest-Dimap ermittelte in der 37. KW: SPD 42%, CDU 37%, FDP 5%, B'90/Die Grünen 7%, PDS 4%, REP+DVU 4%.
Parteipräferenz - Altersgruppe der 18- bis 24jährigen
Frage: Wenn am Sonntag Bundestagswahl wäre, welcher Partei würden Sie dann ihre Stimme geben? Frage: Zu welcher Altersgruppe gehören Sie?
Die beiden großen Parteien werden von den Jungwählerinnen und Jungwählern seltener gewählt als von allen anderen Altersgruppen. Besonders die CDU verliert hier recht deutlich (minus 8 Prozentpunkte). Die Grünen sind - gemessen an ihrem Gesamtergebnis - für diese Wählergruppe offensichtlich eine attraktive Alternative. Sie bekamen von den Jungwählerinnen und Jungwählern fast jede vierte Stimme. Die FDP spielt ebenso wie die REPs und die PDS keine Rolle. Wir bezeichnen dieses Wählerverhalten zwar als bemerkenswert, aber keineswegs spektakulär.
Parteipräferenz und Geschlecht
Frage: Wenn am Sonntag Bundestagswahl wäre, welcher Partei würden Sie dann ihre Stimme geben? Frage: Geschlecht
54% aller Frauen geben ihre Stimme der SPD. Von den Männern wählen zu gleichen Teilen je 42% SPD und CDU. Von den Frauen entscheiden sich nur 36% für die CDU. Die Grünen und vor allem die FDP werden bevorzugt von Männern gewählt. Der typische SPD-Wähler - wenn es ihn überhaupt gibt - ist jedenfalls eher eine Wählerin.
Parteipräferenz und Schulabschluss
Frage: Wenn am Sonntag Bundestagswahl wäre, welcher Partei würden Sie dann ihre Stimme geben? Frage: Welchen Schulabschluss haben Sie?
Lässt der Bildungsabschluss Rückschlüsse auf die Wahlentscheidung zu? Ja und nein. Nein, weil die beiden großen Parteien in etwa im gleichen Verhältnis von Wählern des jeweiligen Bildungsabschlusses ihre Stimmen bekamen. SPD-Wähler haben zu 37% Hauptschulabschluss (CDU 33%), zu 36% Realschulabschluss (CDU 37%) und zu 25% Abitur bzw. Fachabitur (CDU 27%). Ja, weil bei FDP mit 55% und Grünen mit 52% die Wählerschaft zu mehr als der Hälfte als Bildungsabschluss Abitur bzw. Fachabitur angibt. Die REPs werden ausschließlich von Haupt- und Realschülern gewählt. Die geringe Anzahl von Nennungen für die REPs relativiert allerdings für diese Partei das Diagramm.
Parteipräferenz und Konfession
Frage: Wenn am Sonntag Bundestagswahl wäre, welcher Partei würden Sie dann ihre Stimme geben? Frage: Konfession
"Die CDU ist die Partei der Katholiken." Wir wollten wissen, ob etwas daran ist. Nach Auswertung von Konfession und Parteipräferenz hat sich diese Vermutung nicht bestätigt. Vielmehr kann für den Wahlkreis Steinfurt II festgestellt werden, dass die SPD überwiegend die Partei der evangelischen Christen und von Bürgern ohne religiöse Bindung ist. Zwar ist die CDU mit 45% Stimmenanteil bei den Katholiken stärkste Partei, aber die SPD kann mit 41% fast gleichziehen. Die Grünen (7,8%) und die FDP (3,1%) erreichen bei den Katholiken fast genau den Anteil, den sie auch von allen Befragten bekamen. Von den evangelischen Christen entscheiden sich 58% für die SPD und nur 32% für die CDU. Während die Grünen mit 6,6% noch in ihrem Trend liegen, bleibt die FDP hier sogar unter 1%. Von den Befragten, die "keine religiöse Bindung" angaben, erhält die SPD genau drei Viertel (75%) der Stimmen. Die CDU wird von dieser Gruppe völlig ignoriert (keine einzige Nennung). Die Grünen (10,7%) und die FDP (7,1%) werden hier im Vergleich zu ihrem Gesamtergebnis überdurchschnittlich oft gewählt.
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