Wahlprognose für den Wahlkreis 130
Prognose Das Ergebnis der "Sonntagsfrage" für den Wahlkreis 130 - Münster.

SPD liegt knapp vor der CDU
Dateneingabe in der Schule

Projekt Wahlen 2002: Wahlprognose der Schülerinnen und Schüler für Münster liegt vor

In einem Kopf-an-Kopf-Rennen hat die SPD in Münster knapp die Nase vorn: mit 36,7 % der Stimmen liegen die Sozialdemokraten vor der CDU mit 35,2 %. Dies ist das Ergebnis einer Umfrage von Schülerinnen und Schülern aus Münster, die im Rahmen des "Projekt Wahlen 2002" eine Telefonumfrage im Wahlkreis 130 durchgeführt haben. Die FDP liegt nach dieser Befragung mit 12,3 % vor Bündnis 90/Die Grünen (11,9 %). Da die Zahlen jedoch noch um bis zu 3 % schwanken können, bleibt es in Münster spannend bis zur Wahl.

Im Vergleich mit der Bundestagwahl 1998 würden die beiden großen Parteien nach den Ergebnissen der Schulprojekte leicht zulegen: die SPD um 0,3 % (1998: 36, 4%), die CDU um 0,7 % (1998: 35,2 %). Auch die Zahl der FDP-Wähler würde um 1,1 % im Vergleich zu 1998 (11,2 %) steigen, die Grünen würden dagegen 1,7 Prozentpunkte verlieren (1998: 13,6 %).

Die Befragung fand in der Woche vom 4. bis 11. September statt, die meisten Telefoninterviews wurden dabei nach dem Fernsehduell in ARD und ZDF durchgeführt. Die Realschulen in Hiltrup, Roxel und im Kreuzviertel, die Gymnasien Hittorf, Kardinal-von-Galen, Annette-von-Droste-Hülshoff und das Ratsgymnasium, die Geistschule und das Franz-Hitze-Haus haben sich am Projekt beteiligt, das vom Fachbereich Erziehungswissenschaft der Uni Münster koordiniert und von der Münsterschen Zeitung unterstützt wird.

Etwa 2.000 Telefonnummern wurden von den Schülern angewählt, 1.250 wahlberechtigte Münsteraner waren bereit, sich zu den Fragen zu äußern. Die in den Schulen erfassten Daten wurden im Projektteam der Uni Münster unter der Leitung von Dr. Wolfgang Sander zu einer für Münster repräsentativen Stichprobe zusammen gefasst. Das dafür verwendete Computerprogramm GrafStat wird von der Bundeszentrale für politische Bildung bereit gestellt und ermöglicht nun eine detaillierte Auswertung der Daten.

"Jetzt sind wir alle neugierig, ob sich die Prognose für Münster am Wahlsonntag bestätigen wird" sieht Projektleiter Dr. Wolfgang Sander dem kommenden Wochenende mit Spannung entgegen. Die Wahlbereitschaft der befragten Wähler/innen wird nach der Vorhersage der Schüler/innen in Münster wieder hoch liegen: 92,2 % werden "ganz bestimmt" oder "sehr wahrscheinlich" von Ihrem Wahlrecht Gebrauch machen; mit dem Alter steigt diese Bereitschaft an. Faktisch werden es wohl nicht ganz so viele Wählerinnen sein.

Nicht alle Wahlberechtigten haben sich jedoch schon für eine Partei entschieden: 9,3 % der wahlbereiten Münsteraner wissen eine Woche vor der Wahl noch nicht, bei welcher Partei sie ihr Kreuz machen werden. 1998 lag diese Zahl laut der auch vor vier Jahren bereits von Schüler/innen erstellten Wahlprognose mit 7,7 % weit niedriger.

In dieser Woche werden in den Schulen weiter Hypothesen zum Wählerverhalten mit Hilfe des ermittelten Datensatzes untersucht Weitere Berichte über Ergebnisse aus den Schulprojekten werden noch in dieser Woche veröffentlicht.

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