Podiumsdiskussion Vertreter der Jugendorganisationen der Parteien lieferten sich Rededuell am Immanuel-Kant-Gymnasium
Jetzt, da der Wahlkampf auf Hochtouren läuft, findet zur Zeit in der Jahrgangsstufe 11 des Kant-Gymnasiums ein Projekt zur politischen Bildung statt. Dazu wurden alle Schüler in die von ihnen gewählten Gruppen eingeteilt. Einige beschäftigten sich mit der Analyse des Wahlkampfs, andere mit den Programmen der verschiedenen jetzigen Bundestagsparteien.
Unter anderem gibt es auch ein Projekt zum Thema „Jugend & Politik", zu dem am Freitag jeweils ein Vertreter der Jugendorganisationen der Parteien eingeladen wurde: Thomas Traub von der Jungen Union (CDU), Mark Kaulisch von den Jungsozialisten (SPD), Philipp Götting von den Jungliberalen (F.D.P.) und Ramona Pop von Kaktus (Grüne) erschienen, um sich den Fragen der Jugendlichen zu stellen. Nachdem sie sich kurz persönlich vorgestellt und von ihrem bisherigen politischen Werdegang berichtet hatten, verhalf die lockere Atmosphäre, schnell eine heiße Diskussion zwischen den Schülern und den Jugendvertretern zu entwickeln. Dabei schweiften die Jugendvertreter in bewährter Politikermanier teilweise sehr weit vom Thema ab und redeten an den Schülern manchmal vorbei, so daß diese sich manchmal schon wie in einer Bundestagsdebatte vorkamen.
Die vier betonten, daß zu ihrer Arbeit viel Streß gehört, vor allem jetzt in der Zeit des Wahlkampfs, der Spaß aber dennoch im Vordergrund steht. Es wurde über verschiedene Bereiche der Jugendpolitik gesprochen, wobei sich die Meinungen häufig in zwei Gruppen aufteilten, so daß die Vertreter der Julis und der Jungen Union gegen die beiden anderen argumentierten. Diskutiert wurden aktuelle und brisante Themen wie die Senkung des Wahlalters auf 16 Jahre. Dies befürworteten alle außer dem Anhänger der Jungen Union, der sich damit der Kritik der Schüler und der anderen Jugendvertreter aussetzte. Weitere Themen waren die fehlende, oder laut dem Vertreter der Jusos ausreichend vorhandene Bürgernähe der Politiker, sowie die mögliche Einführung von Studiengebühren und die Ausbildungsabgabe für Betriebe. Auffällig war, das die Jugendvertreter zwar meistens mit den Positionen ihrer „Mutter-„, bzw. „Vaterpartei" übereinstimmten, diesen jedoch zum Teil jedoch auch widersprachen.
Zum Schuß gab jeder der vier noch eine persönliche Prognose zu den bevorstehenden Bundestagswahlen ab, wobei sie die Lage der Parteien realistisch einschätzten. Auffällig waren vor allem die ganz verschiedenen Auftretensweisen, die von sehr emotional über konkret und sachlich bis hin zu sympathisch und locker reichten. Es gab selten einen Punkt, in dem alle übereinstimmten, doch in ihrem Ziel waren sie sich einig: „junge Leute zu motivieren und sie zum Mitmachen zu bewegen." Insgesamt war der Vormittag aber sehr informativ und hat den Schülern geholfen, sich eine eigene Meinung über die Jungparteien zu machen. Einige spielen nun sogar mit dem Gedanken, an einem Treffen teilzunehmen, um sich eventuell auch für eine Partei stark zu machen.
Anke Konietzko, Jessica Werfelmann, Jessica Rolf
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