Bernd Volger:

Bewegungen sind Erzählungen, durch die wir uns der Welt mitteilen.

In Bewegungen werden uns Widerfahrnisse zuteil.

Jede Bewegung ist immer wieder neu zu erschaffen.

Der blitzschnelle Ablauf einer Bewegung (Voreinstellungen, Entscheidungen, Gefühle, Befürchtungen, Hoffnungen usw.) ist vergleichbar mit dem Spannungsbogen einer Erzählung.

Die Kunst des Lehrens solcher Bewegungs-Erzählungen:

Welche Erzählweise einer Bewegung  hat der Erzählende sich ausgedacht?

Welche Erzählweisen gibt es? Wie kann man sie verändern?

Die Erzählweise verschiedener Bewegungen unterscheiden sich sehr:

Es kann deshalb nicht festgeschrieben werden, wie das Lehren von Bewegungen getan werden muß!

Warnung vor blindmachende Begriffshörigkeit (Das Nicht-Erkennbare erklären wollen durch Phasen, Begriffen wie Antizipation, Bewegungsgedächtnis, usw.)

Bewegungen können als Form (Ausführungsvorschrift), Gestalt (von inneren Kräften im freien Spiel zusammengefügt) oder als Beziehung (auf dem Weg zu einer harmonischen Beziehung zwischen Mensch und Welt - Herausbildung eines anschaulichen Gesamtbildes) auftreten.

 

Kriterien des Lernens:

Nicht erfolgreich und effektiv sondern gut lehren (humanistisches Weltbild)

Lehrer als Lerngelegenheit

Lehrer-Methoden als Lernerfolgsversprechen für den Schüler

Wert des Schülers wird mit gelehrt

Ausgangspunkt des Lehrens ist der Mensch in seiner Verfaßtheit

 

Untrennbarkeit des Menschenbilds und des Bewegungsbilds

Kritik der empirisch-analytischen Lerntheorien

Die bestimmende Lernvariable ist das Selbstbewußtsein des Schülers und nicht das Feedback (eher eine Bestätigung des Lehrerselbstbewußtseins). Feedback-Untersuchungen dass implizites Lernen (unbewußtes Mitnehmen von Wesentlichem) erfolgreicher ist.

 

Die Methoden des Lernens liegen im lernenden Menschen selbst.

Bewegungen sind keine starren Formen, sie sind lebendige Gestalten.

Bewegungen werden vom Ausführenden gefühlsmäßig erfaßt. Es geht um die Vervollkommnung dieses Gefühls, wobei die Tendenz zur guten Gestalt (Prägnanz) ein übergeordnetes Ordnungsprinzip (Gestaltgesetz) ist. Das zunehmende Können ist eine aktive (intermodale - oder besser transmodale) Wahrnehmungsleistung.

 

Methoden sind Absichten, Mensch und Welt in Beziehung zueinander zu bringen und zwar derart, dass die im Menschen angelegten Gesetze des Lernens wirksam werden.

Das Selbsturteil des Schülers über die Richtigkeit seines Tuns gründet sich auf den klaren Eindruck des richtigen Bewegungsgefühls. Externes Feedback kann den Aufbau des transmodale Bewegungsgefühls verhindern.

 

Nachmachen geht nur durch Seh-Fühlen: Das Gefühl erschaut das Gefühl! Inneres Mitbewegen.

Ich-Haftigkeit ausschalten, die innere Freiheit, das Rechte zu tun, fördern durch:

Plausibel erklären, positive Vorerfahrungen nutzen, freie Hingabe in eine Sache fördern.