Erläuterungen (nach oben)
Ziel:
In diesem Schritt sollen die Urteilenden
ihre Detailurteile systematisieren und in eine Rangfolge bringen.
Außerdem lässt sich nun feststellen, in welchen Bereichen
die Detailurteile übereinstimmen und wo nicht. Nun kann
geklärt werden, wie die argumentative Struktur der pro- bzw.
contra-Urteile aussieht.
Eine Gesamtentscheidung ist so zu
treffen, dass die zuvor erarbeiteten Detailurteile angemessen
berücksichtigt werden.
Die aus der Gewichtung der Detailurteile
resultierende Gesamtbeurteilung ist immer an bestimmten, näher zu
identifizierenden Stellen von der individuellen Bewertung der Kriterien
und Einschätzung der Sachverhalte abhängig, was
- sowohl die Freiheit des Urteils sicherstellt,
- als auch jedes Urteil diskutabel hält, da
über die Offenlegung der Gewichtung und die transparente
Urteilsstruktur (Kriterien und ihnen zugeordnete Sachverhalte), jedes
Urteil in einer auf die Sachargumente oder auf das Normative
fokussierenden Gruppendiskussion verteidigt oder verändert werden
kann.
Methoden:
- Rollenspiel,
- Argumentationstraining.
Arbeitsaufträge:
- Bringe die Kriterien (bzw. die gefällten
Detailurteile) in eine Rangfolge. Wähle die für dich
wichtigsten vier Kriterien aus!
- Schreibe unter Einbeziehung der Detailurteile und
der obigen Gewichtung ein Plädoyer für deine Position. Halte
einen kurzen aber gehaltvollen Vortrag.
- Vergleiche dein Spontan- mit deinem Gesamturteil!
Begründe: Warum bist du bei deiner Meinung geblieben, oder: An
welchen Stellen hast du deine Meinung geändert?
Wichtig!
Damit ist der Prozess der
Urteilungsbildung nur „vorläufig“ zu einem Ergebnis
gelangt, aber das im Rahmen der verfügbaren Zeit erreichte
Ergebnis lässt sich sehen. Wenn Zeit und Mittel vorhanden sind,
können weitere Recherchen potentiell immer neue Kriterien und
Sachverhalte „ans Licht“ bringen, so dass Schwachstellen
des Urteils verbessert werden. So wird das Gesamturteil ständig
verbessert. |