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Skizze:
Seit Ende der 80er Jahre schwingt sich Rechtsextremismus unheilvoll zu einem der bestimmenden gesellschaftlichen Themen auf. Weithin wird der öffentliche und fachliche Diskurs über Phänomene des Rechtsextremismus auf die besonderen Gefährdungslagen von Jugendlichen bezogen. Obwohl gerade in jüngerer Zeit zunehmend eine Verjüngung der rechten Szene registriert wird, weiß man fast nichts über die Anfälligkeit jüngerer Jugendlicher. Dabei handelt es sich hier um eine Altersgruppierung, von der angenommen werden kann, dass sie am ehesten gegenüber pädagogischen Angeboten der Rechtsextremismusbekämpfung und Demokratiestabilisierung aufgeschlossen ist. Dieser Band präsentiert einen Ansatz und Befunde, die diese Forschungslücke füllen. Basis ist eine qualitative Längsschnittstudie, die über drei Erhebungs-zeitpunkte hinweg 13- bis 15jährige Jungen und Mädchen bei ihrem Versuch begleitet hat, eine politische Identität aufzubauen. Dabei werden Affinitäten und Distanzierungen von rechtsextremen Orientierungen in ihren Verläufen und den ihnen zugrundeliegenden Ursachen beschrieben und erklärend in den Kontext geschlechtsspezifischer Sozialisation gestellt. Es erweist sich, dass zahlreiche Annahmen und auch Ansatzpunkte politischer Gegenstrategien und pädagogischer bzw. sozialer Arbeit neu durchdacht werden müssen. Gleichzeitig bietet der Band eine umfassende Aufarbeitung des gegenwärtigen empirischen Forschungsstands zum Thema, eine Auseinandersetzung mit dem Stand der theoretischen Erklärungsansätze und eine kritische (Weiter-) Entwicklung von bestehenden und neuen theoretischen Deutungen.