M 2 Parteien - ein Störfaktor  
   

Die Parteien haben sich längst zu einem eigenständigen Gebilde entwickelt, welches von den Sorgen und Nöten des Bürgers so weit entfernt ist, wie die Erde zur Sonne. Völlig undurchschaubare und schwammig ausgedrückte Formulierungen in Programmen und Reden der repräsentierenden Politiker machen deutlich, dass es eine eigentliche (Aus-)Wahl gar nicht gibt, sondern lediglich eine Rechnung mit mehreren Unbekannten. Nicht einmal für das auf Ortsverbandsebene aktive Parteimitglied sind die Entscheidungen seiner "Führungsmannschaft" nachvollziehbar. Nur einige Wenige haben in den Parteien das Sagen, ihre Vorzüge liegen dabei nicht etwa in ihrer Sachkenntnis, sondern in der Kunst, hinter vorgehaltener Hand Fäden zu ziehen und so an Posten und Gelder zu gelangen. Der große Parteienstreit findet dabei nur noch für die Medien statt und insbesondere natürlich vor Wahlen. Kein Wunder, dass der engagierte Bürger sich eher in Bürgerinitiativen wiederfindet, statt als Wähler oder "Parteivolk" undurchschaubaren Entscheidungsapparaten gegenüberzustehen. Überhaupt sollten nicht alle politischen Entscheidungen über den "Zwischenhändler" Partei erfolgen, sondern einfache Fragestellungen von den Bürgern direkt selbst entschieden werden. Solche Ansätze wurden ja teilweise in einigen Ländern und Gemeinden rechtlich verbrieft. Erst dann wäre wieder Durchsichtigkeit und Transparenz in der politischen Willensbildung gegeben. Erst dann würde das Volk seine Herrschaft im eigentlichen Sinne ausführen und so getroffene Entscheidungen auch akzeptieren.

(Autorentext - André Luciga)

Arbeitshinweise für M 1 und M 2:

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