M 20 Info Nr. 1 der Bürgerinitiative B 101  
   

Am 19.5.1998 hat der Senat von Berlin den ebenerdigen Neubau der Bundesstraße 101 in Lankwitz und Steglitz beschlossen. Eine Tunnellösung, wie sie noch im Flächennutzungsplan vorgesehen ist, wurde verworfen. Die voraussichtliche Bauzeit beträgt drei Jahre. Später wird die Straße dann mit geschätzten 40.000 bis 60.000 Fahrzeugen pro Tag frequentiert sein. Das Abgeordnetenhaus muß dem Vorhaben noch zustimmen. Können Sie sich vorstellen, daß dies eine erträgliche und sinnvolle Entwicklung für unsere Ortsteile darstellt?

Wir nicht!

  • Lankwitz, ein intakter Ortsteil wird brutal zerschnitten, gewachsene Stadtstrukturen werden zerstört. In Steglitz sollen Häuser abgerissen werden.
  • Aus weiter eingeengten Bereichen ehemaliger Verkehrsberuhigung geraten unsere Kinder entlang der Hochleistungstrasse in erhebliche Gefährdung durch Kraftfahrzeuge. Kindliche Lebensqualität an Wohnort, Schule und stillen Abenteuerplätzen wird nicht mehr zu erreichen sein. Unvorstellbar, daß diese Straße einmal über das derzeitige Schulgelände führt und die Kita am Langkofelweg streift.
  • Grünanlagen und Kleingärten verschwinden mit all ihren bisher ungenannten Werten für die anwohnende Gemeinschaft; die Reststücke entlang der neuen Bundesstraße wären im gleichen Augenblick durch Lärm und Staub entwertet.
  • Neuer Verkehr, vor allem der Schwerlastverkehr wird mit der entstehenden Nord-Süd-Verbindung in die Stadt gezogen. Weitere Verkehrsbauten in der Stadt wie Westtangente, Spurverbreiterungen und Abstellflächen werden folgen.
  • Die Entlastung für die Paul-Schneider-Straße und die Leonorenstraße wird, wenn sie überhaupt eintritt, nur vorübergehend gering sein.

Während in der Innenstadt Berlins gigantische Tunnelprojekte verwirklicht werden, soll für Lankwitz und Steglitz nur eine Billiglösung ausreichen. Damit können wir uns nicht zufrieden geben. Zuvor sollte man jedoch den grundsätzlichen Sinn dieser Straßenplanung noch einmal überdenken. In den nächsten Wochen sammeln wir Unterschriften, mit denen wir den Verantwortlichen auf Bezirks- und Landesebene unsere entschiedene Ablehnung der Senatspläne deutlich machen wollen. Wir würden uns freuen, wenn Sie sich mit den dargestellten Problemen auseinandersetzen und sich mit uns zusammen für das Wohl Ihres Ortsteils engagieren.

V.i.S.d.P.: Stuhrberg, c/o NachbarschaftsZentrum Halbauer Weg

(Aus: Info 1 der Bürgerinitiative B 101, http://www.lankwitz.de/b101/4.htm)

Arbeitshinweis:
Wogegen richtet sich die Bürgerinitiative?
Wie geht die Bürgerinitiative bei der Durchsetzung ihrer Interessen vor?
Die Bundesstraße soll an einem anderen Ort gebaut werden. Wie werden die Bürger dort reagieren?
Welche Probleme entstehen auf lange Sicht?

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