Erläuterungen (nach oben)
1.
Sachverhaltsanalyse Ziel:
An dieser Stelle des Urteilsbildungsprozesses sollen
zunächst die in den Begründungen (Erläuterungen)
enthaltenen empirischen Aussagen über die Wirklichkeit aus
den vorhandenen Spontanurteilen extrahiert werden. Hierbei könnte
erneut die Übersicht:
Spontanurteile zum Beispiel Schuluniform hilfreich sein. Nachdem
verschiedene Behauptungen über die Wirklichkeit gesammelt wurden,
gilt es, diese Aussagen anhand von weiterem Material (empirische
Belege) zu überprüfen.
Hinweis:
Üben Sie die Bildung von "je…desto"
und "wenn…dann – Aussagen" ein! Hier liegt die Stärke
von empirisch analytischem Argumentieren, Begründungszusammenhängen
und der hypothesenorientierten Auswertung von Daten (Überprüfung),
die eine methodische Zielgröße der politischen Bildung
ist.
Arbeitsaufträge:
- Welche empirisch überprüfbaren Behauptungen werden
in den Spontanurteilen aufgestellt?
- Was wird in den Spontanurteilen kontrovers über die
Wirklichkeit (z.B. über Wirkungen, Folgen etc.) behauptet?
- Welche Aussagen bedürfen weiterer Prüfung?
- Welche Aussagen über die Wirklichkeit (Wirkungszusammenhänge)
lassen sich (bisher) nur schwer / gar nicht empirisch überprüfen?
Methoden:
- Schaubild mit Inhalten füllen,
- Wandzeitung (mit den Spontanurteilen und der Kriteriensammlung)
um die den Kriterien zugeordneten Sachverhaltsaussagen ergänzen.
2. Material recherchieren:
Ziel: Die Schüler
sollen lernen, Aussagen über die Wirklichkeit auf ihre Objektivität
und Glaubwürdigkeit zu überprüfen. Das heißt
konkret: Die Sachverhaltsaussagen müssen durch den Vergleich
von kontroversen Expertenwissen auf ihre Stichhaltigkeit überprüft
werden. Hierbei ist es sinnvoll, den Schülern
entweder einen bereits vorrecherchierten Materialpool zur Verfügung
zu stellen, oder zu ausgesuchten Fragen gemeinsam eine z.B. Internetrecherche
oder Expertenbefragung durchzuführen.
Hilfestellungen zur Methodik, den Möglichkeiten
einer Internetrecherche und Rechercheergebnissen mit Texten zu unserem
konkreten Thema finden Sie im Text:
Internetrecherche und Quellenbeurteilung.
Arbeitsaufträge:
- Überprüfe die sachliche Richtigkeit der genannten
empirischen Aussagen anhand des Materialienpools.
- Welche Belege lassen sich zur Prüfung der empirischen
Aussagen heranziehen?
- Hole Expertenmeinungen zu den dargelegten empirischen Aussagen
ein. Wo liegen Widersprüche und sind diese entscheidbar?
- Recherche im Internet
- Expertenbefragung
- Statistiken interpretieren
- Lexika nutzen
- Glossar erstellen.
Achten Sie darauf, dass vermeintliche „Expertenmeinungen“
nicht vorschnell als einzig gültige Quellen angesehen werden,
ohne z.B. eine ebenso gebildete Gegenposition gesichtet zu haben!
Vergewissern Sie sich also, dass die Schüler nicht nur empirische
Aussagen sammeln, die ihre jeweilige Meinung stützen (Verifikation),
sondern gezielt auch gegenteilige Meinungen zur Kenntnis nehmen.
Vor allem Lerngruppen mit homogener Meinungsstruktur neigen zur
Zementierung ihrer Spontanurteile und zur Selektivität der
Text- und Materialauswahl bei einer freien Recherche.
Zusätzlich
ist es von Bedeutung, dass die Sichtung dieses neuen, „sperrigen“
Materials den Urteilsbildungsprozess in eine erneute „Runde“ führt.
Neue Kriterien, sowie neue, ihnen zugeordnete Sachverhaltsaussagen
werden zu einer Ausweitung des Prozesses und zu einer Differenzierung
innerhalb der Argumentation führen. Dieser
Prozess bedarf allerdings einer sinnvollen zeitlichen Begrenzung
und einer thematischen Engführung, die sich (zunächst)
ausschließlich an den Kriterien und Sachverhalten der Spontanurteile
orientiert und sich erst schrittweise um zusätzliche Kriterien
und Sachverhalte anreichern lässt. Natürlich bieten sich
auch arbeitsteilige Sozialformen an, um jeweilige Kriterien in Kleingruppen
zu bearbeiten.
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