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Schaut man sich die Ergebnisse von Meinungsumfragen zur Gleichberechtigung
von Mann und Frau an, so muss man positiv feststellen, dass sich
sowohl Männer als auch Frauen überwiegend gleichermaßen für eine
Gleichstellung von Mann und Frau aussprechen.
In der
Bedeutungszumessung des Berufes für den Parnter / die Partnerin
gibt es bei Frauen und Männern kaum Unterschiede zu verzeichnen
[vgl. Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
(Hrsg.): Gleichberechtigung von Frauen und Männern. Wirklichkeit
und Einstellung in der Bevölkerung 1996. Stuttgart 1996, S. 54 u.
S. 56] Beide Geschlechtergruppen finden die Berufstätigkeit - egal
ob für Frauen oder für Männer - zu ca. 30% wichtig. Zudem erachten
sowohl Männer als auch Frauen - letztere etwas mehr - die Unabhängigkeit
der Frau als wichtig. [ebd. S. 34] Im beruflichen Besreich befürworten
darüberhinaus beide Geschlechter Frauen in Männerberufen [ebd. S.
58] und sprechen sich auch beide für mehr Frauen in politischen
und wirtschaftlichen Führungspositionen [ebd. S. 76 u. S.80] aus.
Dass
Frauen für gleichwertige Arbeit keineswegs den gleichen Lohn wie
Männer bekommen ist sowohl für Frauen als auch für Männer gleichermaßen
klar. Zudem finden sie beide, dass es bei gleicher Ausbildung Männer
leichter als Frauen haben, in eine besser bezahlte Position zu kommen
[ebd. S. 66]. Damit stimmt überein, dass beide Geschlechter meinen,
Frauen müssten mehr leisten als Männer, um in die gleiche berufliche
Position zu kommen, was beide übereinstimmend nicht gut finden [ebd.
S. 63]. Zwar sprechen sich Männer und Frauen auch gleichermaßen
für den Erziehungsurlaub für Väter aus [ebd. S. 49 u. S. 51] - aber
in der Realität machen die Männer unter den Erziehungsbeurlaubten
nur einen Anteil von gerade mal 1,2% (1996) aus [Vaskovics, Lazlo
A./ Rost, Harald:Väter und Erziehungsurlaub, hrsg. v. Bundesministerium
für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ), Bonn 1999, S.
42].
Unterschiede
gibt es auch in der Einschätzung der Belastung durch die Arbeit
im Haushalt, während der Anteil der sich stark belastet Fühlenden
bei den Frauen deutlich höher ist, sind die Männer eher unter den
sich kaum belastet Fühlenden zu finden. [ebd. S.15] Letztlich glauben
über die Hälfte der Befragten (Männer etwas weniger als Frauen),
dass für die Gleichberechtigung von Mann und Frau bisher eher zuwenig
getan wurde, die Aufgabe, Gleichberechtigung zu verwirklichen, sehen
aber über 70% beider Geschlechter eher als eine Aufgabe des Einzelnen
als die des Staates [ebd.S. 71 u. S. 73 ] an.
Als
Fazit kann man also sagen, dass neben einer überwiegend übereinstimmenden
Befürwortung der Gleichstellung von Mann und Frau, den meisten Befragten
allerdings auch durchaus bewusst ist, dass es immer noch deutliche
Unterschiede in der Situation von Männern und Frauen gibt und von
einer Chancengleichheit nicht ohne Weiteres gesprochen werden kann.
Meinungen und Einstellungen Dass es in der Tat noch einiger Veränderungen
für eine wirkliche Gleichstellung von Mann und Frau in der Gesellschaft
bedarf, zeigen aktuelle Zahlen aus der Sozialforschung (s. Grafiken
und Tabellen im Materialteil)
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