Zeitungsanalyse
 
 
 
 

 
 
 
 
 
 
 Planungshinweise
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 


 Voraussetzungen für das Projekt
 

Projektarbeit ist generell darauf angelegt, Erfahrungen in und mit der außerschulischen Welt zu sammeln. Und so bedeutet die Öffnung der Bildungseinrichtung immer auch einen Gang an die Öffentlichkeit beziehungsweise in die Alltagswelt. Diese Realität wird oft neben die unterrichtliche Wirklichkeit gestellt, als habe die eine nichts mit der anderen zu tun. Und tatsächlich tun sich deutliche Diskrepanzen auf, betrachtet man die Ressorts der schulischen Bildung. Die Wirklichkeit wird in Einzeldisziplinen zerlegt, die viel zu selten miteinander verwoben werden. Diese strikten Grenzen zwischen jeweils für eine Frage als zuständig erklärten Fächern oder Teildisziplinen werden in der Projektarbeit vereint. Projektarbeit ist somit immer auch fächerübergreifend organisiert. Das bedeutet auch, dass notwendige Grundlagen für die Durchführung eines Projektes unterschiedlichen Fächern beziehungsweise Wissenschaften entstammen. Für das nachfolgend aufzuzeigende Projekt gilt nichts anderes. Voraussetzungen fachlicher wie methodischer Art müssen in verschiedenen Disziplinen gelegt worden sein.

So ist vorauszusetzen, dass derjenige, der untersuchen will, inwieweit politische Einflussnahme auch außerhalb der Meinungssparten stattfindet, zwischen den einzelnen Gattungen der Tageszeitung differenzieren kann. Vor allem sollten die grundlegenden Eigenschaften eines Kommentars und einer Nachricht bekannt sein. Dies ist medientheoretisches Basiswissen, das im durchschnittlichen schulischen Deutschunterricht wohl vermittelt worden sein dürfte. Zeitung und Zeitschrift, oftmals in kreativen Schreibprozessen umgesetzt, ist schließlich als elementarer Bestandteil der Medienpädagogik verpflichtender Unterrichtsinhalt der Sekundarstufe I.

Im Idealfall ist durch eigene Schreibversuche und gegebenenfalls das Erstellen einer eigenen Zeitung den Lernenden auch etwas über die Gestaltungsmöglichkeiten des Journalisten beziehungsweise einer Redaktion bekannt. Derartiges Wissen kann im Deutschunterricht oder in Projektphasen beziehungsweise durch Mitarbeit bei einer Schülerzeitung erworben worden sein. Und nur mit dem Wissen über indirekte Kommunikationsmethoden der Tagespresse wie zum Beispiel die Gestaltung, Größe und Anzahl von Überschriften und Fotos beziehungsweise deren Plazierung auf einer bestimmten Seite oder an einer bestimmten Stelle lässt sich die politische Färbung einer Tageszeitung nachweisen.

Darüber hinaus muss dem Lernenden soviel Sachverstand unterstellt werden, dass er weiß, für welche grundlegenden Positionen welche Parteien stehen. Denn auch in der Bewertung von kommunalen und regionalen, nationalen und internationalen Standpunkten durch Kommentare respektive Nachrichtenrubriken liegt eine Wertung, die über den politischen Standpunkt der jeweiligen Tageszeitung Auskunft geben könnte. Dieses Grundwissen vermittelt zu haben, dürfte eine Aufgabe des vielleicht parallel verlaufenden oder schon länger zurückliegenden Politik- beziehungsweise sozialwissenschaftlichen Unterrichts (gewesen) sein. Kann man auch davon ausgehen, dass Jugendliche, die freiwillig an einem Projekt zur Analyse von Tageszeitungen zu Wahlkampfzeiten teilnehmen, Interesse an Politik und somit eine gewisse Kenntnis programmatischer Parteiideen haben, so sollten diese im Hinblick auf die Zeitungsanalyse und deren abschließende Interpretation aufgefrischt oder vertieft werden.

Nicht zuletzt muss Statistikwissen, in dem Rahmen, wie es GrafStat verlangt, vorausgesetzt werden dürfen. Vor allem aber, und schließlich geht es um einen handlungsorientierten Computereinsatz in der politischen Bildung, muss der Lehrende auf eine grundlegende Computerpraxis der Lernenden vertrauen können. Denn nicht die Einführung in informationstechnologische Grundfragen, sondern die Arbeit mit dem Programm ist das Ziel der vorliegenden Bildungssequenz.


 

 

 

 

 
 

www.projekt-wahlen2002.de und www.forschen-mit-grafstat.de sind Projekte
der Bundeszentrale für politische Bildung
www.bpb.de Koordinierungsstelle Medienpädagogik/Fachbereich Multimedia
Projektkoordination: Tilman Ernst und des Teams von
www.pbnetz.de an der Universität Münster
unter der Leitung von Dr. Wolfgang Sander, Andrea Meschede und Ansgar Heskamp.

Bundeszentrale für politische Bildung

Die Inhalte des Internetangebotes "projekt-wahlen2002.de" stehen auch als
kombiniertes Print- und CD-ROM Produkt mit dem Titel
"Wahlanalyse und Wahlprognose 2002. Die Bundestagswahl im Unterricht" zur Verfügung.
Ansprechpartner: Koordinierungsstelle Didaktik,Franz Kiefer.
Best.Nr.: 2.414, EUR 1,50

Das Gesamtprojekt "Forschen mit Grafstat" - einschliesslich des Bausteines "Wahlanalyse und Wahlprognose"
ist auch als CD-ROM verfügbar. Best.Nr.: 1.580, EUR1,50
Bestellen unter www.bpb.de , "Lieferbare Publikationen","Bestellen"