Didaktische Hinweise
Neben der permanenten Präsenz im Klassenraum, bietet ein Lernplakat den Vorteil,
dass Schüler/innen selbst die Aufgabe übernehmen, den Inhalt zu visualisieren.
Während die Visualisierung im Allgemeinen von der Lehrperson geleistet wird,
besteht die Aufgabe der Schüler/innen nicht selten darin, zuzuschauen, zuzuhören,
den Inhalt nachzuvollziehen und abzuschreiben. Problematisch ist dieses Vorgehen
insofern, als die visuellen Vorgaben der Lehrkraft oftmals nicht so nachzuvollziehen
sind, wie das aus Lehrersicht erscheint. Somit empfiehlt es sich, die Schüler/innen
möglichst eigene visuelle Grundmuster entwickeln zu lassen, da sich so ihre
eigenen gedanklichen Verknüpfungen und Verankerungen ausbilden.
Das Anfertigen eines Lernplakates zum Thema: "Die zwei Wahlverfahren zur
Bundestagswahl" stellt eine Alternative zum im Unterrichtsverlauf ausgewiesenen
Tafelbild dar (vgl. Baustein 4.2).
Die auf dem Arbeitsblatt vorgegebenen Begriffe stammen aus dem geplanten Tafelbild
"Zweitstimme und Sitzverteilung" (siehe Medienleiste) und verhelfen
den Schülern und Schülerinnen zu einer weitestgehenden eigenen Strukturierung
der Materialien.
Einsatzmöglichkeiten
Der Einsatz dieser Methode bietet mehrere Vorteile. Infolge der mit dem Entwerfen
verbundenen Visualisierungsaktivität der Schüler/innen wird ihre Motivation
gesteigert, das bewusste Lernen gefördert und die Merkfähigkeit erhöht. Neben
diesen Vorteilen spricht auch die ständige Präsenz des Lernstoffes in Form des
Plakates für diese Methode. Das Erlernte bleibt optisch präsent.
Die genannten Vorteile lassen sich insbesondere bei der Thematik des Mehrheits-
und Verhältniswahlverfahrens nutzen. Dies insofern, als die Kenntnisse der Wahlverfahren
einen wesentlichen Bereich der politischen Einflussnahme des mündigen Bürgers
betreffen und gerade diese grundlegenden Kenntnisse (z.B. über die Bedeutung
der Erst- und Zweitstimme) in der Öffentlichkeit wenig bekannt sind.
Literatur
Heinz Klippert: Methodentraining. Übungsbausteine für den Unterricht. Belz
Verlag, Weinheim und Basel 1999, S. 168 (B22 Visualisieren im Klassenraum).