Didaktische Hinweise
Diagramme sind ein wichtiger Bestandteil im Politikunterricht. Allerdings werden
die Schüler vorwiegend mit ausgearbeiteten Diagrammen konfrontiert, die von
ihnen gedeutet werden sollen. Zu wenig berücksichtigt wird im Allgemeinen die
Fähigkeit, statistische Daten in schematische Darstellungen zu übersetzen. Dies
hat zur Folge, dass es vielen Schülern Schwierigkeiten bereitet, vorliegende
Daten schaubildlich aufzubereiten.
Generell ist beim Erstellen eines Diagrammes zu beachten, dass die Form dem
darzustellenden Sachverhalt angepasst ist. Nur dann kann eine einfache und schnelle
Erfassung des Inhaltes gewährleistet werden. So eignen sich Kurvendiagramme
für die Darstellung zeitlicher Abläufe, wie z.B. die Entwicklung der Wahlergebnisse
einer Partei über mehrere Legislaturperioden. Ein Säulendiagramm eignet sich
zum Vergleich absoluter und relativer Werte. So wird bei der Darstellung der
Stimmenverteilung einer Wahl gerne mit dieser Art von Diagrammen gearbeitet.
Kreisdiagramme hingegen werden eingesetzt, um Anteile oder die Aufteilung eines
Ganzen darzustellen, wie z.B. die Sitzverteilung im Bundestag.
Da die Schüler/innen das Kurvendiagramm als die geeignete Diagrammform für die
Darstellung von Wahlergebnissen über mehrere Legislaturperioden kennengelernt
haben (am Beispiel von den Bundestagswahlergebnissen aus Münster) entfällt für
sie die Überlegung nach der angemessenen Darstellungsform. Im Rahmen der Aufgabenbearbeitung
ist es von Vorteil, einen oder eine der Schüler/innen die Daten auf eine Folie
übertragen zu lassen. Die vorgefertigte Diagrammform sollte deckungsgleich mit
der Foliengraphik M 03.12 b sein, so dass beide Folien am Ende der Unterrichtseinheit
zu Vergleichszwecken im Overlay-Verfahren übereinander gelegt werden können.
Im Sinne einer augenfälligen Präsentation empfiehlt es sich zudem, die Kurven
der Parteien farbig zu markieren, z.B. die Kurve der SPD für das Bundesgebiet
rot-durchgehend, für den heimischen Wahlkreis rot-durchbrochen.
An dieser Stelle noch ein wichtiger Hinweis: Um eine größere Übersichtlichkeit
beim Folien-Overlay zu gewährleisten, werden in M
03.12a und M 03.12b nur CDU/CSU, SPD und Sonstige
berücksichtigt. Diese Auslassung sollte den Schülern zuvor erläutert
werden.
Einsatzmöglichkeiten
Im Allgemeinen bieten sich im Politikunterricht viele Möglichkeiten, die Erstellung
eines Diagramms zu erlernen. Das Thema Wahlen eignet sich im Besonderen zur
Einübung, da die Schüler/innen die Umsetzung von Wahlergebnissen aus dem Fernsehen
kennen dürften. Infolge der eigenständigen Erstellung eines Diagramms kann ihnen
auch bewusst werden, welche Manipulationsmöglichkeiten sich bei der Erstellung
eröffnen. Diese Bewusstwerdung fördert einen kritischen Umgang sowohl mit Statistiken
als auch deren schaubildlichen Aufbereitung.
Sowohl die Begegnung mit einer ähnlichen graphischen Umsetzung im Unterricht
als auch die Überschaubarkeit der tabellarischen Auflistung des Zahlenmaterials
lassen den Einsatz dieser Methode in der Klasse 9 sinnvoll erscheinen.
Literatur
Paul Ackermann; Reinhard Gaßmann: Arbeitstechniken politischen Lernens kurzgefasst,
Ernst Klett-Schulbuchverlag, Stuttgart 1991, S. 44.