Panel Methode
Technik der Meinungsforschung, bei der dieselben Personen mehrfach in zeitlichen
Abständen zu demselben Gegenstand befragt werden. Hiermit sollen Meinungsveränderungen,
z.B. in bezug auf das Wahlverhalten, erfasst werden.
Parlament
[von französisch parlement "Unterhaltung, Erörterung"]:
Ursprünglich Bezeichnung für beratende Versammlungen an Königshöfen,
z.B. die ständische Versammlung um den König von England ("king
in parliament"); in Frankreich bis 1789 Bezeichnung für Gerichtshöfe
(Parlament von Paris, Toulouse u.a.); seit dem 19.Jh. allgemeine Bezeichnung
für Volksvertretungen, deren Mitglieder für eine bestimmte Zeit gewählt
werden. Parlamente können neben dem Volkshaus auch eine nach anderen Gesichtspunkten
zusammengesetzte zweite Kammer haben. Die Mitglieder des gewählten Parlamentes
repräsentieren als Abgeordnete das gesamte Volk. In der Regel haben Parlamente
die Aufgabe der Gesetzgebung und der Kontrolle von Regierung und Verwaltung.
Im parlamentarischen Regierungssystem geht darüber hinaus aus dem Parlament
die Regierung hervor, die vom Vertrauen der Parlamentsmehrheit abhängig
ist. Das Parlament erledigt seine Aufgaben selbständig nach eigener Geschäftsordnung.
Parteibindung
Stimmabgabe eines Wählers für dieselbe Partei über einen längeren
Zeitraum hinweg. Stammwähler
Parteien
Parteien sind politische Vereinigungen, die - in der Regel durch programmatische
Äußerungen, mit Hilfe namhafter Kandidaten und mit Propaganda (Parteiprogramme,
Wahlwerbung) - die Herrschaft im Staat zu erringen, zu behaupten und zu kontrollieren
suchen. Parteien bildeten sich zunächst im 18. und 19. Jh. im Parlament
(z.B.Whigs und Tories in Großbritannien) und aus Anlass politischer Wahlen (Wahlvereinigungen).
Mit dem Übergang zum allgemeinen Wahlrecht und der damit verbundenen Einbeziehung
des gesamten Volkes in die Wählerschaft entwickelten sich die Parteien
zu ständigen Großorganisationen mit bis zu einer Million Mitgliedern, einer
Vielzahl von Gremien zur Artikulierung der Parteiziele (z.B. Parteitage), umfangreichen
Parteibürokratien und einer kleinen Führungsgruppe aus Berufspolitikern.
Wie in allen großen Organisationen ist auch in Parteien die Spannung zwischen
Tendenzen zur Bildung einer Elite und zur Bürokratisierung einerseits und
innerparteilicher Demokratie andererseits beträchtlich. Moderne Demokratien
sind Parteiendemokratien. In ihnen werden die Organisation und die Arbeitsweise
von Parlament und Regierung durch Parteien bestimmt. Die Parteien beeinflussen
auch die öffentliche Verwaltung (z.B. bei Inhalts- und Personalentscheidungen)
und weite Bereiche des öffentlichen Lebens (z.B. Rundfunkanstalten). Grundsätzlich
verschieden können jedoch die Parteiensysteme sein, je nachdem, ob sie
auf dem Prinzip der Parteienkonkurrenz beruhen oder nicht. In Systemen mit Parteienkonkurrenz
unterscheidet man Zweiparteiensysteme (mit klarer Alternative Regierung-Opposition)
und Mehrparteiensysteme (mit Zwang zur Bildung von Koalitionen). Systeme ohne
Parteienkonkurrenz sind entweder offene Einparteiensysteme (z.B. in der ehemaligen
UdSSR) oder verborgene (mit mehreren Parteien, aber dem verfassungsmäßig
festgelegten Führungsanspruch einer Partei und Wahlen nach einer Einheitsliste,
wie in der ehemaligen DDR). Die Entwicklung der Parteiensysteme ist abhängig
vom jeweiligen Wahlsystem und Regierungssystem.
Parteiendemokratie
In einer Demokratie wird die Verbindung mehrerer Millionen Wähler mit
einigen hundert Abgeordneten im Parlament und mit der Regierung in der Regel
über Parteien hergestellt. Die Parteiendemokratie ist daher mit dem Wettbewerb
mehrerer Parteien um die Wählerstimmen verknüpft. Die Bundesrepublik
Deutschland ist demnach eine Parteiendemokratie.
Parteienfinanzierung
Parteien benötigen für die allgemeine Parteiarbeit, die Bezahlung
ihres Personals und die Durchführung von Wahlkämpfen finanzielle Mittel.
Diese beziehen sie in der BR Deutschland v.a. aus drei Quellen:
1. Mitgliedsbeiträge,
2. staatliche Zuwendungen,
3. Spenden.
Parteiengesetz
In Anlehnung an Art. 21 GG präzisiert das PartG die Mitwirkung der politischen
Parteien an der Willensbildung des Volkes. Das PartG enthält auch Bestimmungen
über die Mindestanforderungen an eine politische Partei, z.B. hinsichtlich
der innerparteilichen Demokratie.
Parteienkritik
Sammelbezeichnung für die Kritik an den politischen Parteien. Der Begriff
umfasst in dieser Allgemeinheit sowohl die Kritik an der verfassungsrechtlichen
Stellung der Parteien bzw. deren Umsetzung als auch die konkrete Kritik der
Arbeit einzelner Parteien.
Parteiprogramm
Programm
Parteiverdrossenheit
Bezeichnung für die massenhafte Abwendung der Bürgerinnen und Bürger
von den politischen Parteien. In der Politikwissenschaft wird die Frage diskutiert,
ob die Parteiverdrossenheit Indikator einer Krise des politischen Systems insgesamt
oder vielmehr Ausdruck einer "Normalisierung" der politischen Aktivität
im Hinblick auf die politische Aktivität der Bevölkerungsmehrheit
ist.
partizipatorische Revolution
Von dem Politologen Max Kaase geprägter Begriff für die Bezeichnung
der zunehmenden Bedeutung von neuen Formen der politischen Beteiligung, z.B.
durch die Mitarbeit in Bürgerinitiativen.
PDS
Partei des demokratischen Sozialismus, Nachfolgeorganisation der ehemaligen
DDR-Staatspartei SED.
Politbarometer
Einer nach statistischen Kriterien repräsentativ ausgewählten Gruppe
von Bürgern wird in gewissen Zeitabständen ein Katalog von Fragen
zur aktuellen politischen Situation, u.a. die sog. Sonntagsfrage ("Wenn
am nächsten Sonntag Bundestagswahlen wären, welcher Partei würden
Sie Ihre Stimme geben?") vorgelegt. Als Beispiel für die dabei anfallenden
Ergebnisse kann das regelmäßig ausgestrahlte ZDF-Politbarometer gelten
(M 8.7).
Politikverdrossenheit
Sammelbezeichnung für die Unzufriedenheit der Bevölkerung mit der
Poltik, wobei sich diese auf die Leistung der Politiker, auf das politische
System oder auch auf die politischen Parteien richten kann (vergl. Parteienverdrossenheit).
politische Partizipation
Sammelbezeichnung für die Mitwirkung der Bürgerinnen und Bürger
an der Politik, z.B. durch Wahlen, Teilnahme an Demonstrationen etc.
Politische Elite/Klasse/Oligarchie
Bezeichnung für die gesamtstaatlichen Führungsgruppen in Parlament und
Parteien.
Programm
1) Plan, Ziel, Darlegung von Grundsätzen, z.B. Regierungsprogramm, Parteiprogramm;
2) festgelegte Folge, vorgesehener Ablauf, z.B. Theater-, Fernsehprogramm;
3) eine Folge von Anweisungen für einen Computer zur Lösung einer
bestimmten Aufgabe (z.B. einer komplizierten Berechnung).
Quotenverfahren
Stichprobe