Wahlanalyse
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

 
 
 
 
 
 
 Glossar
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 


 Glossar T bis V
 

Telefonumfrage

Umfrage per Telefon als Instrument der Meinungsforschung.


Trend

Richtung einer langfristigen Entwicklung, von der kurzfristige Abweichungen vorkommen können. Die Ermittlung von Trends spielt insbesondere in den Sozialwissenschaften eine bedeutende Rollen. Man spricht auch von Trends im Wählerverhalten oder bei Wahlprognosen und bei allgemeinen Wahlen.


Überhangmandat

Bundestagswahl (M 4.10).


Variable

Begrifflich definierte Eigenschaft an Untersuchungseinheiten, die mehrere unterscheidbare Ausprägungen hinsichtlich der interessierenden Eigenschaft annehmen kann. Beispiel: Variable: Familienstand; Ausprägungen: ledig, verheiratet, geschieden, verwitwet; Variable: Geschlecht; Ausprägungen: männlich, weiblich.


Verhältniswahl

Bezeichnung für ein Wahlsystem, das vor allem seit dem 19.Jh. propagiert wird. Parlamentswahlen werden nach dem Prinzip der Verhältniswahl auf folgende Weise durchgeführt: Die Kandidaten stellen sich grundsätzlich im ganzen Wahlgebiet zur Wahl, und zwar in der Regel auf Parteilisten vereint (z.B. Landeslisten, Wahlbezirkslisten, Listen für Wahlkreisverbände u.ä.). Jede Partei erhält darauf Parlamentssitze, die im Verhältnis zu den für sie abgegebenen Stimmen zugeteilt sind. Die Verhältniswahl ist also im Gegensatz zur Mehrheitswahl eine Parteien-(=Listen-)wahl. Wieviele Sitze auf eine Partei (Liste) genau entfallen, kann durch verschiedene Auszählverfahren ermittelt werden. Gegenwärtig wird bei Bundestagswahlen das Verfahren von Hare-Niemeyer verwandt. Bei der Verhältniswahl haben auch kleine Parteien eine Chance, Abgeordnete ins Parlament zu senden. Sie gibt ein Spiegelbild der in der Bevölkerung bestehenden politischen Richtungen wieder. Sind diese aber sehr vielfältig, kann das die Mehrheitsbildung im Parlament erschweren. In parlamentarischen Regierungssystemen ist es nicht einfach, in diesem Fall stabile Regierungen zu bilden (wie das Beispiel der Weimarer Republik zeigt). Man hat daher vielfach Klauseln eingeführt, die es gestatten, sehr kleine Parteien bei der Sitzverteilung nicht zu berücksichtigen (z.B. die Fünfprozentklausel).


Volksabstimmung (Plebiszit)

Entscheidung aller Staatsbürger über politische Sachfragen im Gegensatz zur bloßen Volksbefragung und zu Wahlen. Volksabstimmungen kommen in der Bundesrepublik bei besonderen Anlässen vor, z.B. bei der Annahme oder Änderung einer Verfassung, bei der Vereinigung mehrerer Staaten oder bei der Veränderung der Staatszugehörigkeit in Grenzgebieten. In der Schweiz finden auch Volksabstimmungen über konkrete Sachfragen, z.B. Werbeverbot für Alkohol, statt.


Volkspartei

Von der CDU ins Zentrum gerückter Begriff zur Selbstkennzeichnung einer Partei, die sich als bürgerlich-überkonfessionelle Sammlungsbewegung versteht. Die anderen Bundestagsparteien haben diese Bezeichnung übernommen.


Volkssouveränität

Nach dem Prinzip der Volkssouveränität geht alle Gewalt vom Volke aus. Jede staatliche Machtausübung muss demnach durch das Staatsvolk legitimiert sein. Das Prinzip der Volkssouveränität verlangt nicht, dass politische Entscheidungen vom Volk unmittelbar, z.B. durch Volksentscheid, getroffen werden. Es verlangt nur, dass alle staatlichen Entscheidungsträger ihre Machtstellung letztlich dem Volk verdanken, d.h. entweder unmittelbar durch Wahlen vom Volk (z.B. die Abgeordneten im Parlament) oder mittelbar durch vom Volk gewählte Repräsentanten eingesetzt sind (z.B. eine parlamentarische Regierung oder die von ihr bestellte Beamtenschaft). Das Prinzip der Volkssouveränität verlangt ferner, dass die staatlichen Amtsinhaber dem Volk bzw. den von ihm legitimierten Instanzen verantwortlich sind.

 

 

 

 

 
 

www.projekt-wahlen2002.de und www.forschen-mit-grafstat.de
sind Projekte der
Bundeszentrale für politische Bildung www.bpb.de
Koordinierungsstelle Medienpädagogik/Fachbereich Multimedia
Projektkoordination: Tilman Ernst und des Teams von
www.pbnetz.de an der Universität Münster
unter der Leitung von
Dr. Wolfgang Sander, Andrea Meschede und Ansgar Heskamp.

Bundeszentrale für politische Bildung

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