Am 1.1. wird in allen an der Währungsunion teilnehmenden Ländern der Euro eingeführt. Die Währungsumstellung verlief bis auf Italien in allen Ländern weitgehend reibungslos. Ein befürchtetes Chaos in Geschäften und an den Bankschaltern blieb aus. Nach ca. zwei Wochen war in Deutschland kaum noch die DM im Umlauf.
An den Finanzmärkten zog der Kurs des zuletzt relativ schwachen Euros auf die positiven Nachrichten hin deutlich an.
Deutschland soll aus Brüssel einen "blauen Brief" erhalten. Hierbei handelt es sich um eine Verwarnung der EU-Komission, weil Deutschland mit einem Haushaltsdefizit von 2,6 % des Bruttoinlandsproduktes deutlich über der vom Stabilitätspakt eingeforderten Grenze von 2 % liegt.
Die Regierung begründet die Verfehlung mit dem abgeschwächten Wirtschaftswachstum, das zu Steuermindereinnahmen geführt haben soll.
Letztlich gelingt es Bundesfinanzminister Eichel, den blauen Brife abzuwenden, indem er verspricht bis 2004, einen nahezu ausgeglichenen Haushalt zu erzielen.
Umfrageergebnisse der Sonntagsfrage (Infratest-dimap) vom 25.1.2002: CDU/CSU 40 %, SPD 36 %, Grüne/B'90 6 %, FDP 9 %, PDS 7 %, Sonstige 2 %.
Skandal in der Bundesanstalt für Arbeit: Der Bundesrechnungshof stellt dem Arbeitsamt ein schlechtes Zeugnis aus. So sollen ca. 70 % der statistisch erfassten Vermittlungen des Arbeitsamtes fehlerhaft sein. Der Erfolg arbeitsmarktpolitischer Instrumente, die Qualität der Vermittlung und die Belastung des mit Vermittlung befassten Personals sind damit deutlich geringer als bisher allgemein angenommen. Als Reaktion auf die Vorwürfe tritt Arbeitsamtchef Bernhard Jagoda von seinem Amt zurück. Die Regierung geht derweil in die Offensive und plant, die Arbeitsämter radikal umzubauen. Bis August wird eine unabhängige Kommission unter der Leitung des VW-Personalvorstands Peter Hartz die komplette Behörde durchleuchten. Die Arbeitsämter sollen nach gründlicher Analyse Wettbewerbsstrukturen erhalten und sich als Dienstleister neu profilieren.
Erstes großes Wahlkampfthema für die bevorstehende Bundestagswahl wird die Debatte um die Zuwanderung.
Umfrageergebnisse der Sonntagsfrage (Infratest-dimap) vom 22.2.2002: CDU/CSU 41 %, SPD 35 %, Grüne/B'90 6 %, FDP 9 %, PDS 6 %, Sonstige 3 %.
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