Didaktische Hinweise
Das Entwickeln von Fragen dreht die normale Schüleraktivität des Antwortgebens
um. Sinnvolle Fragen zu stellen ist ein Lernverhalten, dass für den Verständnisprozess
außerordentlich produktiv ist. Mit dieser Übung soll das Fragen trainiert werden.
"Fragen sind gleichsam Klebepunkte im Gedächtnis, an die die erfragten Informationen
angelagert werden. Voraussetzung für diese lernwirksame Verknüpfung von Fragen
und Antworten ist freilich, dass die Schüler/innen gezielt und durchdacht zu
fragen verstehen." (Klippert 1999, S. 128). An der Fähigkeit gute Fragen zu
stellen, mangelt es den Schüler/innen allerdings häufig. Ebenso blockieren oft
Hemmungen oder Ängste die Fragepraxis. Um die Schüler/innen hier gezielt zu
ermutigen und zu fördern, bietet es sich an, durch methodische Übungen das Fragenstellen
als genuine Methode der selbständigen Informationsgewinnung ins Gedächtnis
zu rufen und zu trainieren.
Durch die im Arbeitsauftrag (Punkt 2) angeregte Verkettung der Redebeiträge
durch gegenseitiges Aufrufen bekommt die Methode einen spielerischen Charakter
und die Schüler/innen sind zusätzlich motiviert.
Mit dieser Methode ist ein weiterer Baustein zum Umgang mit Texten bereitgestellt.
Im Sinne der Methodenkompetenz sollen die Schüler/innen selbständig bestimmen
können, welcher Lernwege sie sich bedienen wollen.
Einsatzmöglichkeiten
Diese Methode lässt sich an jeder Stelle des Unterrichts, wo Texte erarbeitet
werden, einsetzen. Obwohl sie auf den ersten Blick einfach erscheint, ist sie
durchaus auch in der Sek. II praktikabel, um ein besseres Textverständnis zu
erreichen. Das vorliegende Arbeitsblatt kann als Beispiel dienen, bei anderen
Texten der Reihe in gleicher Weise zu verfahren.
Literatur
Heinz Klippert, Methodentraining. Übungsbausteine für den Unterricht, Beltz
Verlag, Weinheim und Basel, 1999, S. 96 - 102 und S. 128 - 136.