Wahlanalyse
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

 
 
 
 
 
 
 Sachinformationen
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 


 Wahlforschung
 

Aufgaben und Ansätze


Fragestellung

Der Gegenstand der Wahlforschung - die Wahl - steht nicht für sich, sondern wird im wesentlichen durch die fachwissenschaftlichen Teildisziplinen bestimmt, die sich mit ihr beschäftigen. Die Erforschung der Wahl kann so unter rechtlichen, historischen, psychologischen, geographischen oder auch klimatologischen Gesichtspunkten erfolgen. Hier interessieren vorrangig wahlsoziologische und -politologische Fragestellungen. In diesem engeren Verständnis 'befasst sich Wahlforschung mit der Beschreibung, Erklärung und Prognose individueller Wählerentscheidungen, der Verteilung der Partei-, Kandidaten-, Sachpräferenzen in der Wählerschaft als Ganzem wie in politisch relevanten sozialen, kulturellen, territorialen (Sub-)Einheiten in der Wählerschaft. Untersucht werden strukturelle wie situative Bestimmungsfaktoren des Wählerverhaltens'. (SCHULTZE 1997, S. 601; vgl. KALTEFLEITER/NISSEN 1980, S. 15.; WOYKE 1994, S. 199ff). Wahlforschung versucht also nicht nur, das Verhalten der Wähler und Nichtwähler oder von Individuen und Gruppen möglichst genau zu beschreiben, sondern auch zu erklären, warum welche Wähler wen oder was wählen und zu prognostizieren, wie Wahlen ausgehen.

Die Möglichkeit, anlässlich von Wahlen eine große Zahl von Beobachtungen wiederholt, unter ähnlichen Bedingungen, mit großer Genauigkeit und Vergleichbarkeit durchführen zu können, schafft günstige Voraussetzungen für die Bildung und empirische Überprüfung von theoretischen Konzepten. Dadurch erhält die Wahlforschung bis zu einem gewissen Grad den Charakter des Experimentier- und Prüfgebietes für beträchtliche Bereiche der Politikwissenschaft, insbesondere der politischen Verhaltens- und Partizipationsforschung.

In der wissenschaftlichen Wahlforschung ist die Erstellung von Wahlprognosen nur von sekundärer Bedeutung. Das vorrangige Interesse gilt der Entwicklung und Erprobung von empirischen Erhebungsinstrumenten und statistischen Schätzverfahren sowie der Formulierung von überzeugenden Erklärungsmodellen.


Beschreibung des Wahlverhaltens

In der empirischen Wahlforschung gilt es zunächst, ein gegebenes Wahlergebnis oder die Unterschiede zwischen den Ergebnissen mehrerer Wahlen hinsichtlich der Wählerstruktur zu beschreiben. Unterschieden wird dabei nicht nach Individuen, sondern nach Gruppen von Wählern, die sich durch bestimmte soziale Eigenschaften von anderen Wählergruppen unterscheiden. Diese Eigenschaften können soziodemographische oder sozialpsychologische Merkmale sein. Eine Klassifizierung nach soziodemographischen Kriterien erfolgt, wenn die Gruppen nach Geschlecht, Alter, Beruf, Schulbildung und ähnlichen Merkmalen gegeneinander abgegrenzt werden.

Sozialpsychologische Merkmale werden den Gruppierungen zugrunde gelegt, wenn man Unterscheidungskriterien verwendet wie z.B. Parteianhängerschaft, Erwartungen hinsichtlich der zukünftigen Wirtschaftsentwicklung, Orientierung an politischen Normen u.ä.m. Die Kriterien, nach denen die Wählerstruktur differenziert wird, haben nicht nur deskriptiven Charakter, sondern beeinflussen zugleich auch die Erklärungen des Wählerverhaltens und die Kategorisierung von Wählerwanderungen. Als Datenbasis stehen die tatsächlichen Wahlergebnisse auf lokaler bis nationaler Ebene zur Verfügung und - für die Bundesrepublik eine Besonderheit - die repräsentative Wahlstatistik, die auf der Basis von Wählerstimmen eine bundesweite Differenzierung nach Alter, Geschlecht, Erst- und Zweitstimmen erlaubt. Neben den Aggregatdaten existieren eine Fülle von Individualdaten, die durch die Meinungsforschung erhoben werden.


Anfänge der empirischen Wahlforschung

Eine gesicherte Theorie, die das Wahlverhalten generell erklären und damit auch zuverlässige Prognosen erlauben könnte, existiert bis heute nicht. Am Anfang der modernen empirischen Wahlforschung steht Paul Lazarsfeld (Columbia School), der in einem mikrosoziologischen Modell den Versuch unternommen hat, den Zusammenhang zwischen dem Verhalten des Wählers und seiner soziostrukturellen Verankerung zu erklären. (Ein einführender Überblick zur Theorie der Wahlforschung findet sich bei WILDENMANN 1992, S. 26-58.)

Am Beispiel des US-Präsidentschaftswahlkampfes 1940 versuchte Lazarsfeld den Nachweis zu erbringen, dass sozioökonomischer Status, Religionszugehörigkeit, Alter und Wohngegend die Wahlentscheidung des Individuums determinieren: 'A person thinks, politically, as he is socially. Social characteristics determine political preference.' (LAZARSFELD/BERELSON/GAUDET 1944, zit. n. WILDENMANN 1992, S. 32.)


Einfluss sozialer Faktoren

Ausschlaggebend sei, so P. Lazarsfeld, nicht die individuelle Entscheidung des Wählers in jeder einzelnen Wahlsituation, sondern vielmehr das Zusammenwirken verschiedener Sozialisationseffekte. Die auf diese Art und Weise begründete Parteibindung verstärke sich gemäß dem in der Kommunikationsforschung bekannten Prinzip der 'Vermeidung kognitiver Dissonanzen': Das Individuum greife vorrangig auf Informationen zurück, die sich in Übereinstimmung mit der eigenen Meinung befinden, um so die 'störende' Heterogenität der Umwelt auszuschalten. Allerdings könne es auch zu Abweichungen von dieser 'Ruhelage' kommen, und zwar dann, wenn das Individuum stark divergierenden Einflüssen ausgesetzt sei (sog. 'cross-pressure').

Bei Belknap und Campbell ('Michigan School') wird dieser Ansatz noch um eine sozialpsychologische Komponente erweitert: Der Wähler fühle sich - entsprechend seinem sozialen Hintergrund - einer bestimmten Partei verbunden und werde nur in ganz wenigen Ausnahmefällen einer anderen Partei seine Stimme geben, nämlich dann, wenn seine aktuelle Bewertung der Politik in ganz außergewöhnlichem Maß über die parteipolitische Bindung dominiere. Der mikrosoziologische Ansatz der Columbia School (Lazarsfeld) ist wegen seines impliziten Sozialdeterminismus und wegen seiner ahistorischen Dimension kritisiert worden.


Bedeutung sozialer Konflikte

Bei Lipset/Rokkan wird deshalb in einer makrosoziologischen Perspektive die individuelle Entscheidung des Wählers stärker von der gesellschaftlichen Konfliktstruktur ('cleavage') und den politischen Institutionen abhängig gemacht. Parteien symbolisieren in dem Prozess der Herausbildung des Wahlverhaltens den 'agent of conflict and instrument of integration'. (LIPSET/ROKKAN 1967, zit. n. WILDENMANN 1992, S. 36.) Grundlage der 'cleavages' sind jeweils verschiedene Interessenspositionen im Hinblick auf politische Fragen. Die Stärke der einzelnen Gruppen und und damit auch die Intensität der gesellschaftlichen Konflikte hängt von der Sozialstruktur der Gesellschaft ab. Lipset/Rokkan identifizieren vier gesellschaftliche Hauptkonfliktlinien:

  • Zentrum-Peripherie-Konflikt,
  • Staat-Kirche-Konflikt,
  • Stadt-Land-Konflikt,
  • Arbeitgeber-Arbeitnehmer-Konflikt.

Für den Zeitraum bis Mitte der 60er Jahre stellen Lipset/Rokkan eine bemerkenswerte Konstanz der Konfliktlinien in den USA fest: Die Parteisysteme 'of the 1960s reflect, with few but significant exceptions, the cleavage structures of the 1920s'. (zit. n. WILDENMANN 1992, S. 40.)


Heutige Konfliktlinien in der Bundesrepublik

Für die Gegenwart der Bundesrepublik lassen sich einige Veränderungen der Konfliktlinienstrukturen gegenüber Lipset/Rokkan ausmachen (vgl. M 5.11b). Während etwa der Stadt-Land-Konflikt heute eine eher untergeordnete Rolle spielt, die anderen Konflikte zurückgingen oder sich wandelten, ist der Konflikt zwischen 'Ökonomie' und 'Ökologie' neu auf die politische Tagesordnung getreten. Im Gefolge des deutschen Einigungsprozesses und der Öffnung der Grenzen (bzw. der damit verbundenen ökonomischen Schwierigkeiten) gewinnen auch 'alte' Konflikte wie der zwischen 'Kapital und Arbeit' (vgl. M 5.02) und vielleicht auch der zwischen Zentrum und Peripherie wieder an Bedeutung.


Modernisierungsverlierer

Vor diesem Hintergrund versuchen einige Wahlforscher, den Erfolg der rechten Parteien bei den letzten Wahlen zu erklären: Wahlstatistische Untersuchungen legen den Schluss nahe, dass es sich bei der Wählerschaft dieser Partei größtenteils um sog. 'Modernisierungsverlierer' handelt, deren Arbeitsplätze etwa durch Rationalisierungsmaßnahmen bedroht oder schon weggefallen sind. In der Partei der Republikaner, die als 'Therapie' gegen Arbeitslosigkeit vor allen Dingen die Begrenzung des Zuzugs von Ausländern empfiehlt, sehen die hier angesprochenen Wählergruppen offenbar ihre Interessenvertreter.


Rational-choice Theorie

Im Gegensatz zu den bisher angesprochenen Erklärungsansätzen, die von Einzelbeobachtungen auf allgemeine Bestimmungsfaktoren des Wählerverhaltens schließen, stellt die 'rational-choice'-Theorie eine allgemeine Verhaltenstheorie in den Mittelpunkt, die aus der Ökonomie übernommen worden ist (der sog. 'souveräne Konsument' als Grundlage des Marktmodells der vollständigen Konkurrenz). Grundlage der Theorie ist die Annahme, dass die Wahlentscheidung so gefällt wird, dass der politische Nutzen aus der Regierungstätigkeit der gewählten Partei aus der individuellen Perspektive maximiert wird. Die 'rational-choice'-Theorie fragt also nicht nach den Ursachen der Wahlentscheidung aufgrund soziologischer oder sozialpsychologischer Hintergründe. Untersucht wird die Wahlentscheidung als Anpassungsreaktion, die den Versuch unternimmt, die gegebenen individuellen Präferenzen mit den variierenden politischen Verhältnissen im Sinne der 'Nutzenmaximierung' auszugleichen. (Vgl. DOWN 1968; LEHNER 1981.)


DOWN 1968: A. Down: Ökonomische Theorie der Demokratie, Tübingen 1968.
KALTEFLEITER/NISSEN 1980: W. Kaltefleiter/P. Nißen: Empirische Wahlforschung, Paderborn/München/Wien/Zürich 1980.
LAZARSFELD/BERELSON/GAUDET 1944: P. Lazarsfeld/B. Berelson/H. Gaudet: The People's Choice. How the Voter Makes up his Mind in a Presidential Campaign, New York 1944
LEHNER 1981: F. Lehner: Einführung in die Neue Politische Ökonomie, Königstein/Ts. 1981.
LIPSET/ROKKAN 1967: S. Lipset/S. Rokkan: Party Systems and Voter Alignments, New York 1967.
SCHULTZE 1997: R.-O. Schultze: Wahlforschung, in: U. Andersen/W. Woyke (Hrsg.): Handwörterbuch des politischen Systems der Bundesrepublik Deutschland, Bonn 1997, S. 600-605.
WILDENMANN 1992: R. Wildenmann: Wahlforschung, Mannheim 1992 (Meyers Forum, Bd. 2).
WOYKE 1994: W. Woyke: Stichwort: Wahlen, 8. überarb. Aufl., Opladen 1994.

"Lebensstile" und Wahlverhalten

Seit Mitte der 80er Jahre haben sich in der empirischen Wahlforschung die herkömmlichen sozialstrukturellen Erklärungsmodelle für menschliches (Wahl-) Verhalten zunehmend als unzureichend erwiesen, da die traditionellen Konfliktlinien und Gesellschaftsschichtungen in ihrer prägenden Wirkung nachgelassen haben. Der Soziologe H. Schelsky hatte schon 1953 auf die relative Bedeutungslosigkeit schichtspezifischer Strukturen im kapitalistischen Wohlfahrts- und Interventionsstaat hingewiesen. (Vgl. SCHELSKY 1953, S. 331-336.)

Heute halten zahlreiche Sozialwissenschaftler das Hierarchiemodell sozialer Klassen und Schichten für die Analyse der gegenwärtigen Gesellschaft als zu wenig aussagekräftig: 'Es gibt - bei allen sich neu einpendelnden oder durchgehaltenen Ungleichheiten - ein kollektives Mehr an Einkommen, Bildung, Mobilität, Recht, Wissenschaft, Massenkonsum. In der Konsequenz werden subkulturelle Klassenidentitäten und -bindungen ausgedünnt oder aufgelöst.' (BECK 1986, S. 122.) Die Verringerung sozialstruktureller Konfliktlinien und die Verschiebung der Prioritäten in der Gesellschaft von materiellen zu nicht materiellen Zielen (Vgl. INGLEHART 1981) führen zu einer Lockerung der traditionellen Parteibindungen. Beides ist mit eine Ursache für das Erstarken der Grünen.

Als angemessenere Grundlage für die Beschreibung neuer gesellschaftlicher Entwicklungen gilt der sozialwissenschaftlichen Forschung heute das Konzept der 'Lebensstile', da dieser Begriff in der Lage ist, die entstrukturierte pluralistische Gesellschaft und ihr Wahlverhalten differenzierter zu beschreiben. Gluchowski definiert den Begriff 'Lebensstil' folgendermaßen: 'In diesem Sinne wird Lebensstil als Satz aufeinander bezogener Einstellungselemente zu und in verschiedenen Lebensbereichen des Alltags verstanden, welche hier in ihrem Zusammenwirken Menschen zu einem typischen Verhalten - hier insbesondere zum politischen Verhalten - disponieren.' (GLUCHOWSKI 1991, S. 214.) Methodisch innovativ ist dieses Konzept insofern, als hier nicht mehr von sozialstatistisch identifizierbaren, fest organisierten Subkulturen ausgegangen wird, sondern konsequent vom Individuum, das einer Explosion von Wahlmöglichkeiten in der Wohlstandsgesellschaft gegenübersteht und seinen eigenen Lebensstil finden muss. Die Übereinstimmung von Individuen in ihren Lebensstilen, politischen Wertorientierungen und sozialstrukturellen Merkmalen definiert die Ähnlichkeit sozialer Milieus. (Vgl. MÜLLER-ROMMEL/POGUNTKE 1991, S. 182.) W. Schulze hat die wissenssoziologische Interpretation sozialer Milieus sytematisiert, empirisch ausgebaut und auf dieser Grundlage für die Bundesrepublik eine Kultursoziologie der Gegenwart entwickelt. (Vgl. SCHULZE 1992).

In der Bundesrepublik haben vor allem das SINUS-Institut in Heidelberg (im Rahmen einer Analyse der SPD-'Mehrheitsfähigkeit') und das Forschungsinstitut der Konrad-Adenauer-Stiftung (Bonn) den Versuch einer empirischen Erfassung der verschiedenen Lebensstile mit durchaus ähnlichen Ergebnissen unternommen. Die folgenden drei Einstellungsbereiche dienten als Grundlage der Typologie (Studie der Adenauer-Stifung 1991):

1. Grundorientierungen

  • Persönlichkeitsstruktur (Normorientierung versus Persönlichkeitsstärke)
  • grundsätzliche Lebensorientierungen (Unterordnung versus Selbstverwirklichung etc.)
  • Wertorientierungen (Pflichtorientierung versus Selbstentfaltung)

2. Haltung in zentralen Lebensbereichen

  • Berufswelt (z.B. Orientierung an Karriere oder Einkommen)
  • Familie (traditionelle Rollenverteilung versus partnerschaftliche Familienführung)
  • Freizeit
  • Einstellungen zum relativen Stellenwert der drei Lebensbereiche

3. zusätzliche Einstellungsbereiche von politischer Relevanz

  • Konsum- und Modeorientierung
  • Einstellung zur modernen Technik
  • Religiosität
  • Einstellungen zu Staat, politischen Institutionen und Politik

Je eindeutiger die verschiedenen Einstellungselemente aufeinander bezogen werden können, desto eher kann auf die Existenz einer bestimmten Lebensstil-Disposition im Sinne eines 'belief-system' geschlossen werden. (Vgl. GLUCHOWSKI 1991, S. 215.) Als Ergebnis der Untersuchung identifiziert die von der Adenauer-Stiftung durchgeführte Studie 9 Lebensstilgruppierungen für die gegenwärtige bundesrepublikanische Gesellschaft mit Angabe der Anteile an der Bevölkerung (siehe nebenstehende Tabelle).

In der Großgruppe der klassisch milieugeprägten Lebensstile ist die Zuordnung von sozialer Position und Parteibindung noch deutlich feststellbar: Dominiert bei den 'gehobenen Konservativen' und den 'integrierten älteren Menschen' eindeutig die CDU mit 46% bzw. 45%, so lässt im Gegenzug die SPD im Milieu der 'pflichtorientierten, konventionsbestimmten Arbeitnehmer' (dominante Bedeutung von Recht, Ordnung und sozialer Kontrolle) mit immerhin 38% alle anderen Parteien mit Abstand hinter sich. Neben der Schichtzugehörigkeit spielt auch die starke Kirchenverbundenheit des 'gehobenen Konservativen' und der älteren Menschen eine nach wie vor wichtige Rolle für ihre Wahl der CDU. Die Wertorientierung spielt für die Differenzierung nach Parteipräferenzen keine Rolle; hier werden einheitlich Pflicht- und Akzeptanzwerte betont.

In den postmaterialistischen Lebensstil-Gruppierungen ist dieses Verhältnis eher umgekehrt: Hier ist die Schichtendifferenzierung weitgehend unerheblich (durchgehende Einordung im oberen Teil der Schichtenskala), die Wertorientierung (Entfaltungswerte) hingegen von maßgeblicher Bedeutung. Mit zunehmender Entfaltungsorientierung steigt zunächst die Präferenz für die Sozialdemokraten, wendet sich bei Dominanz der Entfaltungswerte dann eher den Grünen zu. 'Extremfall' ist der 'linksalternativ eingestellte Postmaterialist', der zu 39% den Grünen zugeneigt ist.

Der 'aufstiegsorientierte jüngere Mensch', der in der Werteskala etwa an der Grenze zwischen Pflicht- und Akzeptanzwerten auf der einen Seite und Entfaltungswerten auf der anderen Seite anzusiedeln ist, weist mit 58% den höchsten Anteil aller Lebensgruppierungen im Hinblick auf fehlende Parteiidentifikation auf. Im übrigen wird von dieser Gruppe die SPD gegenüber der CDU leicht favorisiert.

Der aufgeschlossene und anpassungsfähige Normalbürger neigt zwar der CDU/CSU oder auch der FDP häufiger zu als der SPD, doch sind die Unterschiede hier keineswegs so markant wie zwischen 'gehobenen Konservativen' und den 'konventionsbestimmten, pflichtorientierten Arbeitnehmern'. Die Gruppe der 'unauffälligen, eher passiven Arbeitnehmer' schließlich zeigt keine erkennbare Favorisierung einer bestimmten Partei.

Zusammenfassend kommen sowohl die Studie der Konrad-Adenauer-Stiftung als auch die SINUS-Studie hinsichtlich der veränderten Wählerlandschaft zu folgendem Befund: Konfrontiert mit einer 'heterogenen Wählerschaft mit relativ differenzierten Entscheidungsprozessen', wird es für die traditionellen Volksparteien zunehmend schwerer (wenn nicht gar unmöglich), ihre Mehrheiten aus den angestammten alten Sozialmilieus zu rekrutieren. (Vgl. GLUCHOWSKI 1991, S. 244.) Die SPD ist in dieser Hinsicht gegenüber der CDU/CSU noch mit einem besonderen 'strategischen Nachteil' belastet, da sie die größte Spannweite bezüglich der Milieuzugehörigkeit und der politischen Grundverhaltensweisen ihrer Wähler besitzt. (Vgl. SCHERER 1993, S. 12.) Die CDU/CSU gewinnt noch einen beträchtlichen Anteil ihrer Wähler aus den Lebensstilgruppierungen mit relativ konstanter Parteibindung (die SINUS-Analyse kommt, bei unterschiedlicher Etikettierung der Lebensstile, auf rund 52% CDU/CSU-Wähler aus dem konservativ-kleinbürgerlichen Milieu). Die SPD verfügt dagegen über einen signifikant geringeren Anteil an relativ 'sicheren Wählern' vor allem aus der Gruppe der 'pflichtorientierten, konventionsbestimmten Arbeitnehmer' und der 'linksliberalen, integrierten Postmaterialisten'. (Vgl. MÜLLER-ROMMEL/POGUNTKE 1991, S. 190.) Um mehrheitsfähig zu werden, ist also gerade die SPD auf die Mobilisierung von ganz unterschiedlichen Lebensstilgruppierungen angewiesen, wobei der notwendige Brückenschlag zwischen klassisch-milieugebundenen 'Stammwählern' und den neuen Lebensstilgruppierungen mit geringer Parteibindung immer mehr zur existentiellen Aufgabe wird, die sich vor jeder Wahl neu stellt. (Vgl. SINUS 1984.)

BECK 1986: U. Beck: Risikogesellschaft. Auf dem Weg in eine andere Moderne, Frankfurt 1986.
GLUCHOWSKI 1991: P. Gluchowski: Lebensstile und Wählerverhalten, in: H.-J. Veen/E. Noelle-Neumann (Hrsg.): Wählerverhalten im Wandel. Bestimmungsgründe und politisch-kulturelle Trends am Beispiel der Bundestagswahl 1987, Paderborn 1991, (=Studien zur Politik, Bd. 16), S. 209-244.
INGLEHART 1981: R. Inglehart: Lebensqualität - eine Generationenfrage, in: 'Psychologie heute'-Redaktion (Hrsg.): Lebens-Wandel. Die Veränderung des Alltags, Weinheim/Basel 1981.
MÜLLER-ROMMEL/POGUNTKE 1991: F. Müller-Rommel/T. Poguntke: Lebensstile und Wahlverhalten. 'Alte' und 'neue' Milieus in der Wahlforschung, in: H.-G. Wehling (Hrsg.): Wahlverhalten, Stuttgart 1991, S. 179-193.
SCHELSKY 1953: H. Schelsky: Die Bedeutung des Schichtungsbegriffes für die Analyse der gegenwärtigen deutschen Gesellschaft (1953), in: ders.: Auf der Suche nach Wirklichkeit, Köln/Düsseldorf 1965.
SCHERER 1993: K.-J. Scherer: 'Immer schwierigerer Spagat', in: 'Vorwärts', (1993) 1.
SCHULZE 1992: G. Schulze: Die Erlebnisgesellschaft. Kultursoziologie der Gegenwart, Frankfurt a. M./New York 21992.
SINUS 1984: SINUS: Planungsdaten für die Mehrheitsfähigkeit der SPD. Ein Forschungsprojekt des Vorstandes der SPD. Zusammenfassender Bericht, Bonn 1984.

Einflüsse auf das Wählerverhalten

Die Faktoren, die die Entscheidung der Wähler und Wählerinnen beeinflussen, lassen sich in vier Kategorien zusammenfassen:

  • strukturelle Determinanten, z.B. die Sozialstruktur, das politische System mit seinem Institutionengefüge (Stellenwert des zu wählenden Organs), Medienlandschaft;
  • kulturelle Rahmenbedingungen, z.B. politische Kultur, gesellschaftliche Wertorientierungen;
  • politisch-situative Faktoren des Parteienwettbewerbs (Zahl und Aussichten der konkurrierenden Parteien, Koalitionsmöglichkeiten, Kandidaten-Alternative, Amtsbonus, Meinungsklima);
  • konjunkturelle Einflüsse, wie die innen- und außenpolitische Lage, wirtschaftliche Erwartungen, Personal- und Sachfragen im Wahlkampf (Issues). (Strukturierung nach SCHULTZE 1983.)

Die Teilnahme an Wahlen wird vom Wähler häufig als Erfüllung einer staatsbürgerlichen Pflicht verstanden. In der Einschätzung der Bürger scheinen dabei die Kommunalwahlen einen geringeren Stellenwert zu besitzen und gleichsam weniger mit "Politik" zu tun zu haben als die Landtags- und Bundestagswahlen. Während auf Bundesebene für den überwiegenden Teil der Wähler und Wählerinnen eine relativ stabile Bindung an eine politische Partei für ihre Wahlentscheidung ausschlaggebend ist, liegt auf kommunalpolitischer Ebene der Anteil der parteipolitisch Ungebundenen deutlich höher. Die Forschung schätzt, dass etwa 35-45 % der Wahlberechtigten auf kommunaler Ebene parteipolitisch nicht festgelegt sind. (Vgl. CRYNS/HEMBACH 1987, S. 128.) Kommunale Wahlentscheidungen sind deshalb wesentlich offener als die entsprechenden Entscheidungen auf Bundes- oder Landesebene und können leicht von kurzfristigen, lokalen und auch bundespolitischen Einflüssen überlagert werden.

Kommunalpolitische Wahlkampfthemen beziehen sich fast ausschließlich auf "allgemein als wünschenswert angesehene politische Ziele" (valence issues), während die auf Bundesebene dominierenden Themen "umstritten wahrgenommene Ziele" (position issues) betreffen. Das ließe eigentlich erwarten, dass bei kommunalen Wahlen die Ereignisse vor Ort maßgeblich sind für die Wahlentscheidung. Das trifft jedoch nur bedingt zu, denn im Zeitalter der Massenmedien hat die Bundespolitik einen großen Einfluss auf die Wahlen in den Kommunen gewonnen. Zusätzlich schlägt eine generell schwächere Ausprägung der Parteiidentifikation auf kommunaler Ebene zu Buche: Die lokalen Parteien werden von der Wählerschaft als deutlich weniger stark polarisiert wahrgenommen als die Bundes- oder Landesparteien (Vgl. CRYNS/HEMBACH 1987, S. 129.); sie werden daher als näher beieinander liegend und auch für den Anhänger einer jeweils anderen Partei grundsätzlich als wählbar empfunden.

Nimmt man die Stabilität der Parteipräferenzen zum Maßstab, so gibt es grundsätzlich vier Kategorien, in denen das Verhalten der Wähler/innen zusammengefasst werden kann:

  • Stammwähler (konstante Wähler einer Partei),
  • Wechselwähler (Wechsler zwischen zwei Parteien oder Wechsler von bisheriger Wahlenthaltung zur Wahlbeteiligung),
  • Jungwähler (Erstwähler ohne Vergleichsdaten),
  • Nichtwähler (Wahlberechtigte, die sich an der aktuellen bzw. an den untersuchten Wahlen nicht beteiligen).

Der überwiegende Teil der Wählerschaft in der Bundesrepublik hat relativ stabile parteipolitische Vorlieben, die sich allenfalls in längerfristigen Zeiträumen verändern. Damit ist die Wahlentscheidung dieser Wählergruppe bereits vor Beginn des Wahlkampfes relativ klar festgelegt. Diese Personengruppe motiviert der Wahlkampf allenfalls dazu, sich überhaupt an der Wahl zu beteiligen. Für die Stammwähler (vgl. M 5.12a) ist die Wahlentscheidung also vor allem Ausdruck ohnehin bestehender persönlicher Parteibindungen. (Vgl. WOLF 1985, S. 96 ff.) Die Stammwählerschaft einzelner Parteien kann trotz großer Veränderungen anhand sozialstruktureller Merkmale auch heute noch einigermaßen genau beschrieben werden. Mit relativ hoher Wahrscheinlichkeit wählt ein 50jähriger, auf dem Lande lebender Selbständiger mit enger Bindung an die katholische Kirche die CDU, während ein 25jähriger, in der Stadt lebender, gewerkschaftlich organisierter Arbeiter sich voraussichtlich für die SPD entscheiden wird. Die regionalen Abweichungen in den Wahlergebnissen resultieren aus der räumlich ungleichen Verteilung der Einflussfaktoren.

In Nordrhein-Westfalen z.B. dominiert die SPD in den größeren Städten und in den ländlich strukturierten Randzonen des Ruhrgebietes, während die CDU in den Städten unter 100.000 Einwohner günstiger abschneidet sowie in den ländlich geprägten, katholischen Regionen. (Vgl. KUSCHKE/CRYNS 1989, S. 97.) Durch den sozialstrukturellen und kulturellen Wandel in der Gesellschaft haben sich aber die traditionellen Stammwählerschaften aller Parteien stark verkleinert, worauf die größeren Parteien mit der Umbildung zu "Volksparteien" reagierten. Viele Arbeiter fühlen sich der neuen Mittelschicht zugehörig; die Konfession verliert an Bedeutung, Landflucht und die Emanzipation der Frauen sind weitere Beispiele. Auch in der Bundesrepublik ist eine deutliche Tendenz in Richtung Dienstleistungsgesellschaft erkennbar.

Eine für den Wahlkampf besonders wichtige Wählergruppe ist die der Wechselwähler. Diese zeichnen sich dadurch aus, dass sie in ihrer engen sozialen Umgebung widersprüchlichen Einflüssen durch Bezugsgruppen und Identifikationsangebote ausgesetzt sind, die einen Aufbau stabiler Parteibindungen erschweren (Beispiel: der katholische Arbeitnehmer, der zugleich Gewerkschaftsmitglied ist). Hinsichtlich ihrer Wahlentscheidung orientieren sie sich daher sehr viel stärker an kurzfristigen politischen Einflüssen. Dazu zählen insbesondere die aktuellen politischen Themen und die zur Wahl stehenden Kandidaten. Dieser Personenkreis hat in den letzten Jahren stark an Bedeutung gewonnen und umfasst heute etwa ein Drittel der Wählerschaft. (WOLF 1985, S. 100) geht sogar von 50 % Rand- und Wechselwähler aus. Jungwähler und Wähler aus der "neuen Mittelschicht" wechseln dabei im Vergleich zur Gesamtbevölkerung in stärkerem Ausmaß die bevorzugte Partei. Anlässe zum Wechsel der Parteipräferenz können sein: kommunale Ereignisse, politische Themen und Personen oder langfristige politische bzw. gesellschaftliche Trendänderungen.

Für das Verhalten der Stammwählerschaft ist also von entscheidender Bedeutung, dass es den Parteien gelingt, diese an sich überzeugten Anhänger soweit zu mobilisieren, dass sie auch den Gang zur Wahlurne antreten. Für die Entscheidung der Wechselwähler ist demgegenüber die Orientierung am aktuellen politischen Geschehen prägend. Auf kommunaler Ebene ist die Parteibindung meist schwächer, und die unentschlossenen Wähler orientieren sich eher an Personen als an Sachthemen. (Vgl. KUSCHKE/CRYNS 1989, S. 96.) Auf Landesebene kommt der Aspekt ins Spiel, dass unzufriedene Parteianhänger vorübergehend ins Lager der Nichtwähler oder der Wechselwähler übergehen, um "ihrer" Partei in Bonn einen "Denkzettel" zu erteilen.

Das Wahlverhalten einzelner sozialer Gruppen kann heute nicht mehr so einheitlich beschrieben werden, wie das noch in den 60er Jahren der Fall war. Interessenschwerpunkte der Wähler, die überwiegend sozialstrukturell bedingt sind, werden bei den verschiedenen Wahlen unterschiedlich stark thematisiert, so dass individuelle Wahlgesichtspunkte demgegenüber an Bedeutung gewinnen. Somit ist das Wahlverhalten sozialer Gruppen mehr durch momentane Interessenkonstellationen bestimmt als durch eine stabile Bindung an eine bestimmte Partei. (Vgl. PAPPI 1986, S. 369-384.)

Hinzu kommt, dass alle Parteien um die große Gruppe der Wähler der "Mitte" konkurrieren. Dadurch verlieren sie leicht an politischem Profil, was mit einem Verlust an Attraktivität für ihre Stammwähler einhergehen kann, während das Potential der Wechsel- und Nichtwähler zunimmt.

Das Ausmaß der Wahlbeteiligung bzw. der Wahlenthaltung ist nur schwer zu bewerten. Der Umstand, dass ein Land ohne Wahlpflicht wie die Bundesrepublik eine relativ hohe Wahlbeteiligung aufweist, kann darauf hinweisen, dass eine im demokratischen Sinne positiv zu bewertende aktive Wählerschaft vorhanden ist, die durch hohe Wahlbeteiligung ihre Zustimmung zum bestehenden Parteiensystem ausdrückt. Er kann aber auch Indiz für ein großes Potential an Unzufriedenheit in der Bevölkerung sein, sofern die Wähler ihre Stimme benutzen, um der regierenden Partei/Koalition einen "Denkzettel" zu erteilen. (Vgl. BÜRKLIN 1988 , S. 85.)

Protestverhalten, "Parteienverdrossenheit" und Ablehnung des politischen Systems im ganzen dürften ansonsten eher zur Wahlenthaltung führen - was freilich nicht impliziert, dass Wahlenthaltung stets oder hauptsächlich auf solche Motive zurückgeht. Sie kann ebenso durch eine zufriedene Gleichgültigkeit begründet sein (im Sinne der Theorie der Eliten-Herrschaft) oder durch das vorherrschende Meinungsklima, wenn ein Sieg der bevorzugten Partei entweder festzustehen scheint oder aber als aussichtslos betrachtet wird. Bürklin nennt als weitere Gründe für die Wahlenthaltung die Verhinderung des Wählers durch Krankheit, Abwesenheit oder Wetterverhältnisse. Letzteres ist seit langem eine beliebte Erklärung für diejenigen Parteien, die ihr Wahlziel verfehlt haben: Entweder war das Wetter so gut, dass ihre Wähler lieber ins Grüne gefahren sind, oder es war so schlecht, dass niemand seine Wohnung verließ. Keiner der angeführten Erklärungsversuche ist jemals durch eine empirische Untersuchung wissenschaftlich untermauert worden.

BÜRKLIN 1988: W.-P. Bürklin: Wählerverhalten und Wertewandel, Opladen 1988.
CRYNS/HEMBACH 1987: M. Cryns/K. Hembach: Kommunalwahlen und kommunales Wählerverhalten in Nordrhein-Westfalen, in: U. Andersen (Hrsg.): Kommunale Selbstverwaltung und Kommunalpolitik in Nordrhein-Westfalen, Köln/Stuttgart/ Berlin/Mainz 1987, S. 109-129.
KUSCHKE/CRYNS 1989: W. Kuschke/M. Cryns: Kommunalwahlen und Kommunalwahlergebnisse in Nordrhein-Westfalen, in: U. Andersen (Hrsg.): Kommunalpolitik und Kommunalwahlergebnisse in Nordrhein-Westfalen, 2. Aufl., Düsseldorf 1989, S. 73-112.
PAPPI 1986: F. U. Pappi: Das Wahlverhalten sozialer Gruppen bei Bundestagswahlen im Zeitvergleich, in: H.-D. Klingemann/M. Kaase (Hrsg.): Wahlen und politischer Prozess, Opladen 1986.
SCHULTZE 1983: R.-O. Schultze: Wählerverhalten und Parteiensystem in der Bundesrepublik Deutschland, in: H.-G. Wehling (Hrsg.): Westeuropas Parteiensysteme im Wandel, Stuttgart/Berlin/Köln/Mainz 1983, S. 9-44.
WOLF 1985: W. Wolf: Wahlkampf und Demokratie, Köln 1985.
 

 

 

 
 

www.projekt-wahlen2002.de und www.forschen-mit-grafstat.de
sind Projekte der
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unter der Leitung von
Dr. Wolfgang Sander, Andrea Meschede und Ansgar Heskamp.

Bundeszentrale für politische Bildung

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